Türkei verstärkt Truppen an Grenze zu Syrien

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Allerdings solle niemand annehmen, dass die Türkei "morgen oder in nächster Zeit" nach Syrien vordringt, so Premier Davutoglu.

Die Türkei hat als Reaktion auf die heftigen Gefechte im Nachbarland ihre Truppen an der Grenze zu Syrien verstärkt. Es seien Vorbereitungen getroffen worden, um das Grenzgebiet zu schützen, sagte Ministerpräsident Ahmet Davutoglu dem Fernsehsender "Kanal 7". Allerdings solle niemand annehmen, dass die Türkei "morgen oder in nächster Zeit" nach Syrien vordringt.

In einigen Medien war zuletzt spekuliert worden, dass eine grenzübergreifende Operation unmittelbar bevorsteht. Laut Sicherheitskreisen wurden zusätzliche Soldaten, Ausrüstung wie auch Spezialkräfte in den Süden des Landes.

Neuer türkischer Verteidigungsminister

Unterdessen hat die türkische Regierung einen "neuen" Verteidigungsminister ernannt: Mehmet Vecdi Gönül war bereits im Erdogan-Kabinett I sowie II Verteidigungsminister; sein unmittelbarer Vorgänger Ismet Yilmaz ist nunmehriger Parlamentssprecher. Derzeit wird in Ankara über die nächste Koalition verhandelt, aber der Posten des Verteidigungsministeriums hat mit Lage an der syrischen Grenze an Brisanz gewonnen.

Syrischen Rebellen haben eine Großoffensive auf die im Norden Syriens gelegene Wirtschaftsmetropole Aleppo gestartet. Die von Islamisten angeführten Gruppen erklärten am Donnerstag, ihr Ziel sei die Befreiung Aleppos. Sollte die Stadt in ihre Hand fallen, würden künftig die streng islamischen Regeln der Scharia gelten, hieß es. Wenn die Regierungstruppen Aleppo verlieren, dann ist das Bürgerkriegsland quasi geteilt: der Westen wäre großteils noch in Regierungshand, der Osten ein von extremistischen Gruppen übersätes Feld.

(APA/Reuters)

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