IS-Video zeigt Hinrichtung im syrischen Palmyra

Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" hat ein Video veröffentlicht, in dem zu sehen ist, wie junge IS-Kämpfer 25 Soldaten hinrichten.

Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat ein neues grausames Video veröffentlicht, das die Hinrichtung von 25 syrischen Soldaten in Palmyra zeigt. Die Gefangenen werden in dem am Samstag veröffentlichten Video im Amphitheater der antiken Stadt von jungen IS-Kämpfern getötet. Bei Luftangriffen der US-geführten Militärallianz auf Raqqa sollen indes Zivilisten getötet worden sein.

In dem rund zehnminütigen IS-Video aus Palmyra sind mehrere Teenager und offenbar auch Kinder zu sehen, die auf der Bühne des Amphitheaters 25 Regierungssoldaten hinrichten. Hinter den am Boden knienden Männern weht die riesige schwarz-weiße Flagge der Jihadisten. Auch unter den Zuschauern auf den Rängen sind mehrere Kinder.

Exekution nach Eroberung

Die Massenexekution fand offenbar schon kurz nach der Eroberung von Palmyra durch den IS Ende Mai statt. Damals hatte bereits die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte über die Hinrichtung berichtet. Die Jihadisten haben in der Stadt bereits mehrere Mausoleen und Skulpturen zerstört. Die antiken Stätten Palmyras im Zentrum Syriens gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Bei insgesamt 16 Luftangriffen gegen IS-Stellungen im nordsyrischen Raqqa wurden indes mehrere Gebäude sowie strategisch wichtige Straßen zerstört, wie der Sprecher der US-geführten Koalition, Thomas Gilleran, mitteilte. Die bisher umfangreichsten Angriffe gegen IS-Ziele in Syrien hätten die Bewegungsfreiheit der IS-Kämpfer deutlich eingeschränkt. Der Beobachtungsstelle zufolge wurden bei den Luftangriffen mindestens 22 Menschen getötet, darunter auch sechs Zivilisten. Dutzende weitere Menschen seien verletzt worden.

Die Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort. Wegen der unübersichtlichen Lage in dem Bürgerkriegsland sind die Angaben von unabhängiger Seite kaum überprüfbar.

Schwere Kämpfe

Die Aktivisten berichtete am Wochenende auch von schweren Kämpfen in mehreren Teilen der westsyrischen Metropole Aleppo. Ein Zusammenschluss mehrerer Rebellengruppen eroberte demnach am Samstag ein bisher von Regierungstruppen gehaltenes Forschungszentrum im Westen der Stadt, das zu einer Kaserne umfunktioniert wurde. Regierungstruppen versuchten demnach zunächst vergeblich, das Gelände zurückzuerobern.

Aleppo ist seit Juli 2012 praktisch in einen von den Rebellen gehaltenen Osten und einen von Regierungstruppen kontrollierten Westen gespalten. Die Kämpfe im Westen der Stadt sind die schwersten Gefechte seit Jahren und der erste erfolgreiche Vormarsch der Rebellen seit Juli 2013.

In der Region Qalamoun an der Grenze zum Libanon wurden die Aufständischen unterdessen von Regierungstruppen und der libanesischen Hisbollah-Miliz angegriffen, die einen gemeinsamen Vorstoß zu Rückeroberung der Stadt Zabadani starteten. Im syrischen Staatsfernsehen war von einem "großen Einsatz" die Rede. Nach Angaben der Beobachtungsstelle warfen die Regierungstruppen allein am Samstag 22 Fassbomben ab. Zabadani ist die letzte Stadt in der Region nördlich von Damaskus, die noch von den Rebellen kontrolliert wird.

(APA/AFP/Reuters)

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