AfD könnte bald hauseigene Konkurrenz bekommen

Bernd Lucke musste den Vorsitz der AfD an Frauke Petry abgeben.
Bernd Lucke musste den Vorsitz der AfD an Frauke Petry abgeben.(c) APA/EPA/FEDERICO GAMBARINI
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Bernd Lucke hat die Obmannwahl in seiner der eurokritischen deutschen Partei verloren, die Partei rückt nach rechts. Nun überlegt er eine Partei-Neugründung.

Der liberal-konservative Flügel der eurokritischen Alternative für Deutschland (AfD) um Parteigründer Bernd Lucke will noch in dieser Woche über eine Partei-Neugründung entscheiden. Der von Lucke und einigen Mitstreitern im vergangenen Mai gegründete Verein "Weckruf 2015" teilte am Dienstag mit, man sei entsetzt über den Rechtsruck in der AfD.

Lucke sagte in Straßburg, die Neugründung einer Partei sei ein Thema, das "massiv auf uns zukommt". Dabei sprach er von vielen Austritten nach dem Sieg seiner Kontrahentin Frauke Petry bei der Vorsitzendenwahl am vergangenen Wochenende. Petry hatte die Wahl beim Parteitag in Essen mit den Stimmen der Rechtsnationalen gewonnen.

Der Vorstand des Weckruf-Vereins will bis Donnerstag die Haltung der Mitglieder abfragen. Danach werde man ein "starkes Signal" senden. AfD-Pressesprecher Christian Lüth teilte mit, seit dem Parteitag habe die Bundesgeschäftsstelle 512 Austritte registriert. Das seien rund 2,5 Prozent der Mitglieder.

Die sieben AfD-Abgeordneten im EU-Parlament wollen nach Angaben Luckes ihre Arbeit innerhalb der Fraktion der Konservativen (ECR) fortsetzen, die von Euroskeptikern und britischen Tories dominiert wird.

(APA/dpa)

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