Justizaffäre um Arnold Schwarzenegger

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An seinem letzten Tag als Gouverneur von Kalifornien kürzte Schwarzenegger dem Sohn eines Freundes die Haftstrafe wegen Totschlags.

Washington. Der in der Steiermark geborene Hollywood-Schauspieler Arnold Schwarzenegger sieht sich mit den problematischen Umständen einer seiner letzten Amtshandlungen als Gouverneur von Kalifornien konfrontiert. Am 3. Jänner 2011 verkürzte der heute 67-Jährige die wegen Totschlags verhängte Gefängnisstrafe des Sohnes eines Freundes von 17 Jahren auf sechs. Esteban Nuñez, dessen Vater der Vorsitzende des kalifornischen Parlaments war, hatte 2008 mit Freunden in San Diego eine Messerstecherei provoziert, in deren Verlauf ein junger Mann namens Luis Felipe Watson dos Santos starb.

Schwarzenegger begründete seine Begnadigung damit, dass Nuñez unbescholten und zudem nicht der Täter gewesen sei. Allerdings gab er später zu, dies als reinen Gefallen für Fabian Nuñez getan zu haben, den Vater also, einen früheren Gewerkschaftsführer, mit dem der Republikaner Schwarzenegger eine politische Freundschaft schloss.
Die Eltern des Opfers erfuhren von dieser Begnadigung nur durch den Anruf eines Reporters; ihre Berufung scheiterte, obwohl ein Richter 2012 festhielt, Schwarzenegger habe „geschmacklos“ und „abstoßend“ gehandelt. Der Verdacht liegt nahe, dass es zwischen ihm und Nuñez im Voraus Absprachen gab. So zog Nuñez im Dezember 2010, kurz vor der Begnadigung, eine Berufung zurück.

Schwarzenegger will nicht über diese Affäre sprechen. Von einer CNN-Reporterin am Montag bei der „Terminator“-Premiere darauf angesprochen, sagte er: „Wir sind heute hier, um über Film zu reden. Das ist das einzig Wichtige.“

(go)

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