Israel vermutet zwei Staatsbürger als Geiseln in Gaza

Eine Komponente des israelischen Raketenabwehr-Systems
Eine Komponente des israelischen Raketenabwehr-Systems "Iron Dome" vor der südisraelischen Stadt Ashkelon.(c) APA/EPA/JIM HOLLANDER
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Ein Israeli habe die Grenze vor einem Jahr freiwillig überquert. Israel glaubt, dass er gegen seinen Willen im Gazastreifen festgehalten wird.

Zwei israelische Staatsbürger befinden sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums offenbar seit Monaten in den Händen radikaler Palästinenser-Gruppen im Gazastreifen. Das gab das Ministerium am Donnerstag nach der richterlichen Aufhebung einer Nachrichtensperre bekannt gab.

Den Angaben zufolge überquerte Abraham Mangisto aus dem Hafenort Ashkelon am 7. September vergangenen Jahres heimlich und aus eigenem Antrieb die Grenzanlagen zu dem abgeriegelten Palästinenser-Gebiet am Mittelmeer. Knapp zwei Wochen vorher endete der 50-tägige Krieg zwischen Israel und der Hamas, bei dem mehr als 2100 Palästinenser getötet wurden sowie auf israelischer Seite 67 Soldaten und sechs Zivilisten.

Im Gazastreifen werde Mangisto "laut glaubwürdigen Geheimdiensterkenntnissen" nun gegen seinen Willen von der radikal-islamischen Hamas festgehalten, die das Gebiet kontrolliert.

Israelischer Araber im Gazastreifen

Bei dem 1986 geborenen Mangisto handelt es sich den Angaben zufolge um einen in Äthiopien geborenen Juden, der nach Israel einwanderte. In derselben Mitteilung teilte das Ministerium mit, dass offenbar auch ein israelischer Araber im Gazastreifen festgehalten werde. In diesem Fall wurde nicht angegeben, welche Organisation dahinter vermutet wird.

Die Hamas lehnte eine Stellungnahme ab. Israel befürchtet, dass Extremisten die Freilassung von Palästinensern erreichen wollen, die in israelischen Gefängnissen einsitzen. So geschehen 2011, als der Soldat Gilad Schalit nach mehr als fünf Jahren in Gefangenschaft im Austausch gegen mehr als 1000 Palästinenser freikam.

(APA/AFP/Reuters)

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