Deutscher Präsident prangert Fremdenfeindlichkeit an

APA/EPA/WOLFGANG KUMM
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"Manche Menschen schrecken vor Übergriffen nicht mehr zurück"; sagt Joachim Gauck. Fremdenfeindliche Haltungen würden sich festsetzen.

Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck hat angesichts neuer fremdenfeindlicher Übergriffe eindringlich für mehr Toleranz und Offenheit geworben. Alle seien aufgerufen, auf Argument und Dialog zu setzen und nicht auf Ausgrenzung und Gewalt, sagte Gauck am Donnerstag bei einer Veranstaltung im Berliner Schloss Bellevue.

"Wir erleben, dass sich fremdenfeindliche Haltungen festsetzen, manche Menschen nicht einmal mehr vor Übergriffen zurückschrecken. Ich denke an diesem Punkt an das, was wir kürzlich wieder erlebt haben mit diesen widerwärtigen Angriffen auf Flüchtlingsheime", sagte der deutsche Staatschef.

"Reden einfach nicht genug miteinander"

Oft herrsche Sprachlosigkeit, beklagte Gauck. "Wir reden einfach nicht genug miteinander." Das betreffe Einheimische und Zuwanderer, die Mehrheitsgesellschaft und die Minderheiten, aber auch Einwanderer untereinander. "Einige bleiben, je nach Herkunftsland, lieber unter sich." Eine neue Gemeinschaft könne aber nicht entstehen, "wenn wir schweigend nebeneinander her leben - sei es aus Absicht oder Unwissenheit, aus Ignoranz, Unsicherheit oder Überforderung".

(APA/dpa)

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