Libyen: Parteien stimmen UN-Plan für Frieden zu

Das Parlament in Tripolis boykottierte aber Verhandlungen in Marokko.

Rabat. Parteien und Angehörige der Zivilgesellschaft aus Libyen stimmten am Wochenende in Marokko einem UN-Friedensplan zur Beendigung des Bürgerkriegs im nordafrikanischen Land zu. UN-Gesandter Bernardino Leon sprach von „wichtigem Schritt auf dem Weg zum Frieden“.

Allerdings nahm das international nicht anerkannte Parlament in der Hauptstadt Tripolis nicht an den Gesprächen teil. Die von islamistischen Milizen kontrollierte „Volksvertretung“ lehnt den UN-Vorschlag zur Bildung einer Einheitsregierung ab, die den Weg zu Neuwahlen und einer neuen Verfassung ebnen soll. Der UN-Plan wurde von Vertretern des international anerkannten Parlaments im östlichen Tobruk sowie von Vertretern politischer Parteien, städtischer Verwaltungen und Gruppen der Zivilgesellschaft unterstützt.

In Libyen herrschen seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 Chaos und Gewalt. Die Städte werden von rivalisierenden Milizen kontrolliert, während zwei Parlamente und Regierungen die Macht für sich beanspruchen. (ag)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.07.2015)

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