Anti-Islam-Kongress: Tausende protestieren in Köln

Proteste in Koeln
Proteste in Koeln(c) AP (Roberto Pfeil)
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Der zweite "Anti-Islamierungskongress" in Köln sei "dreist" und "anmaßend", sagt Kölns Oberbürgermeister Schramma: "Da ist die Tür. Wir wollen euch nicht. Wir stellen uns quer."

Tausende Demonstranten haben am Samstag in Köln gegen den zweiten "Anti-Islamisierungskongress" der rechtspopulistischen Bewegungen "Pro Köln" und "Pro NRW" protestiert. Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) sagte bei einer Kundgebung auf dem Kölner Heumarkt laut im Voraus verbreitetem Redetext, die Rechtsradikalen aus ganz Europa hätten wohl vergessen, was man ihnen bereits im September beim vorangegangenen Kongress zugerufen habe: "Da ist die Tür. Wir wollen euch nicht. Wir stellen uns quer."

Der Oberbürgermeister fügte hinzu: "Es war schon im letzten Jahr eine Anmaßung und Dreistigkeit, ausgerechnet hier in Köln, in der Stadt der Toleranz und der Vielfalt, mit rassistischen Parolen auflaufen zu wollen." Das Grundgesetz gebe vor, dass man solche Leute und Anschauungen ertragen müsse: "Unser Grundgesetz gibt uns aber nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, da aufzustehen, wo die Rechte von Minderheiten infrage gestellt werden und Intoleranz propagiert wird."

"Köln ist friedfertig, weltoffen und tolerant"

Zu der Kundgebung gegen Rassismus hatte das Bündnis "Köln stellt sich quer" aufgerufen. Schramma dankte denen, die in diesen Tagen deutlich machten: "Köln ist nicht rechts, Köln ist nicht braun, Köln ist friedfertig, weltoffen und tolerant. Und Köln ist engagiert, wenn es darum geht, diese Werte und Prinzipien zu verteidigen."

Die Rechten erwarten laut Polizei bis zu 1000 Teilnehmer. Für die Gegenkundgebung auf dem Kölner Heumarkt rechnet der DGB mit bis zu 6000 Teilnehmern. Die Polizei hält mehr als 5600 Beamte bereit, um Ausschreitungen zu verhindern.

Die Hauptkundgebung des ersten "Anti-Islamisierungs-Kongresses" war im vergangenen September an den Protesten Tausender Gegendemonstranten gescheitert. "Pro Köln" wird vom nordrhein-westfälischen Verfassungsschutz beobachtet.

(Ag.)

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