Der Geistliche Kermani plädiert dafür, das vereinbarte Abkommen nur zu akzeptieren, wenn die Wirtschaftssanktionen sofort aufgehoben werden.
Der Iran sollte den in Wien vereinbarten Atomdeal nur akzeptieren, wenn die verhängten Sanktionen sofort aufgehoben und eingefrorene Gelder an die Islamische Republik zurücküberwiesen werden. Das erklärte der Geistliche Ayatollah Mohammed Ali Movahedi Kermani anlässlich des Freitagsgebets in Teheran.
Einige der Länder, mit denen der Deal geschlossen worden sei, seien nicht vertrauensvoll, so Kermani weiter. Sie hätten exzessive Forderungen gestellt, die eine "Beleidigung" seien. Inoffiziellen Berichten zufolge sollen die Konditionen des obersten Führers Ayatollah Ali Khamenei mit dem Abkommen nicht erfüllt worden sein. "Die Iraner sollten den Deal nur akzeptieren, wenn unsere Rechte und alle roten Linien geschützt sind, besonders der Kampf gegen die globale Arroganz", so Kermani weiter.
UN-Sicherheitsrat stimmt ab
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen will sich einem US-Diplomaten zufolge am Montag mit dem Atomabkommen mit dem Iran befassen. Das Gremium werde dann über eine Resolution zur Bestätigung der Vereinbarung abstimmen, sagte der Diplomat in der Nacht auf Freitag. Demnach sollen sieben vorherige UN-Resolutionen aufgehoben werden, wenn die Internationale Atomenergie-Behörde (IAEA/IAEO) zu dem Schluss kommt, dass der Iran die Auflagen erfüllt.
Das dürfte frühestens Anfang 2016 sein. Dem Abkommen zufolge sollen zunächst die in der Bevölkerung besonders spürbare Wirtschafts- und Finanzsanktionen enden. Das Waffenembargo bleibt fünf Jahre in Kraft, die Maßnahmen gegen das iranische Raketenprogramm acht Jahre. Die Sanktionen können bei einem Bruch der Vereinbarung wieder eingesetzt werden.
Die fünf UN-Veto-Mächte USA, Frankreich, Großbritannien, Russland und China sowie Deutschland hatten sich am Dienstag nach jahrelangen Verhandlungen mit dem Iran auf eine Kontrolle seines Atomprogramms geeinigt. Damit soll verhindert werden, dass der Iran Atomwaffen entwickeln kann. Die Regierung in Teheran hat eine solche Absicht stets bestritten.
(Reuters )