Putin wünscht sich unabhängigere EU

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Den russischen Präsidenten stört die enge Abstimmung zwischen der EU und den USA.

Wladimir Putin sind die engen Beziehungen zwischen der EU und den USA ein Dorn im Auge. Aus seiner Sicht ließen sich die EU in ihren politischen Entscheidungen zu sehr von den USA beeinflussen. Auf die Frage, ob in Europa ein neuer Krieg möglich sei, antwortete er am Montagabend im Interview des Schweizer Fernsehsenders SRF: "Ich hoffe nicht." Er fügte hinzu: "Aber wir wünschen uns ein Europa, dass seine Unabhängigkeit und Souveränität stärker zeigt."

Für Russland sei die enge Abstimmung zwischen der Europäischen Union (EU) und den Vereinigten Staaten teils irritierend und lästig. "Wenn wir, um mit unseren europäischen Partnern über interne Angelegenheiten zu diskutieren, nach Washington reisen müssen, dann ist das ein bisschen seltsam", sagte Putin. Die USA und die EU sind nach der Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim gemeinsam mit Sanktionen gegen Moskau vorgegangen.

Die neuen russischen Rüstungsprogramme verteidigte der Kreml-Chef gegen Kritik. Immerhin hätten die USA den ABM-Vertrag zur Begrenzung von Raketenabwehrsystemen unilateral aufgekündigt, argumentierte Putin: "Dieser Vertrag stellte den Eckpfeiler des internationalen Sicherheitssystems dar. Als die USA begannen, ihr eigenes Raketenabwehrsystem aufzubauen, haben wir klar gemacht, dass wir als Antwort Maßnahmen treffen werden müssen - mit dem Ziel, das strategische Gleichgewicht der Kräfte zu wahren."

(APA/DPA)

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