Nach Angaben anonymer Quellen aus Pakistan und Afghanistan soll Taliban-Führer Omar bereits vor zwei oder drei Jahren verstorben sein.
Mullah Omar, der geistige Führer der Taliban, sei vor zwei Jahren in Pakistan gestorben, berichtete die britische BBC am Mittwoch. Der Nachrichtensender beruft sich auf Vertreter der afghanischen Regierung und Geheimdienstquellen. Eine Stellungnahme der Taliban selbst blieb bisher aus. In der Vergangenheit hat es bereits mehrmals Meldungen über den Tod Mullah Omars gegeben. Es sei nun allerdings das erste Mal, dass afghanische Spitzenfunktionäre dies bestätigten, so die BBC.
Auch die deutsche Nachrichtenagentur dpa berichtet unter Berufung auf einen anonymen Regierungsvertreter vom Tod des Taliban-Führers: "Wir haben die Bestätigung von den pakistanischen Behörden und Taliban-Quellen, dass er vor zwei Jahren an einer Krankheit in Pakistan gestorben ist", sagte der Beamte. In einigen Meldungen war auch davon die Rede, dass der Sohn Mullah Omars nun den islamistischen Widerstand gegen die vom Westen unterstützte afghanische Regierung leiten könnte.
Zehn Millionen Dollar Kopfgeld
Mullah Omar wurde 1996 zum Amir ul Momenin ("Fürst der Gläubigen"), dem Führer der Taliban, ernannt. Seit dem Sturz der islamischen Miliz im Herbst 2001 im Zuge des US-geführten Einmarschs in Afghanistan wurde er jedoch nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Der Aufenthaltsort des Rebellenführers war nicht bekannt. Es wurde jedoch vermutet, dass er die afghanischen Aufständischen von einem Versteck in Pakistan aus steuerte. Die USA haben auf seinen Kopf eine Prämie von zehn Millionen Dollar (9,1 Millionen Euro) ausgesetzt.
(APA/Reuters/dpa)