Atom-Deal: "USA werden Israel gegen Iran verteidigen"

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Die USA wollen die Waffenlieferungen in die Region überwachen, um sicherzustellen, dass Israel seine Überlegenheit bewahrt.

Sollte der Iran Israel angreifen, würden die USA es verteidigen. Das betonte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter in der Nacht auf Dienstag, wie die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete. Man werde Israel als Verbündeten so verteidigen, als wäre es ein Nato-Mitglied, so der namentlich nicht genannte Offizielle weiter. Und er fügte hinzu: Die USA seien "schockiert" über die von der iranischen Führung nach Abschluss des Atom-Deals geäußerten Aufrufe zur Zerstörung Israels. Dies sei nicht die Art, wie sich ein Land in der heutigen Welt benehmen sollte.

Das bedeute aber nicht, dass man kein Abkommen unterzeichnen sollte, das das Risiko verringere, dass der Iran zur Atommacht werde, unterstrich der Regierungsvertreter. "Es ist nicht so, dass wir glauben, dass sich der Iran geändert hat und dass seine Führer Frieden und Harmonie wollen", räumte der US-Vertreter ein. Die militärische Option bleibe für Israel und die USA bestehen, der Atom-Deal mache diese aber weniger notwendig.

US-Geheimdienste prüfen mit "Genauigkeit eines Lasers"

Israel habe selbstverständlich das Recht auf Selbstverteidigung, sagte er. Die USA würden Israel beim Ausbau seiner militärischen Schlagkraft besonders bei der Raketenabwehr und beim Krieg gegen den Terror unterstützen. Man werde die Waffenlieferungen in die Region überwachen, um sicherzustellen, dass Israel seine Überlegenheit bewahrt. Die US-Geheimdienste würden mit der "Genauigkeit eines Lasers" überprüfen, ob der Iran seine Verpflichtungen aus dem Atom-Abkommen einhalte, versicherte der US-Regierungsvertreter. Jeder Täuschungsversuch und jede Abweichung würden aufgedeckt werden. Jede diesbezügliche Information werde mit den Israelis geteilt.

Die israelische Regierung lehnt den am 14. Juli in Wien geschlossenen Atom-Deal zwischen dem Iran und den 5+1 (UN-Vetomächte plus Deutschland) entschieden ab. Premier Benjamin Netanjahu will die Mitglieder des US-Kongresses davon überzeugen, das Abkommen zu Fall zu bringen. Die US-Regierung versucht dagegen intensiv, Israel und die ebenfalls skeptischen Golfstaaten von der Nützlichkeit des Deals zu überzeugen.

Mehrheit der US-Abgeordneten gegen Iran-Abkommen

Unterdessen stimmte eine Mehrheit der Abgeordneten im US-Repräsentantenhaus - allesamt Republikaner - für die Ablehnung des Atom-Deals mit dem Iran, wie der republikanische Abgeordnete Peter Roskam auf seiner Homepage mitteilte. Demnach haben 218 der 434 Mandatare eine von ihm im Juli vorgelegte Resolution unterzeichnet. Der US-Kongress wird nach dem Ende der Sommerpause und vor dem 17. September über die Resolution 367 abstimmen, in der das Abkommen abgelehnt wird. Bei ihrer Annahme könnte US-Präsident Barack Obama nicht wie geplant die Suspendierung der Sanktionen gegen Teheran anordnen.

(APA)

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