"Solidarität": Erstes Sommerlager seit Anschlägen auf Utöya

Archivbild: Sommerlager auf Utöya
Archivbild: Sommerlager auf UtöyaEPA
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Bei dem Ferienlager soll über die Folgen von politischem Extremismus debattiert werden. Die Veranstalter hoffen auf 1000 Teilnehmer.

Erstmals seit dem Anschlag vor vier Jahren findet dieses Wochenende wieder ein Sommerlager auf der Insel Utöya statt. Die Veranstalter hoffen auf eine Rekordteilnehmerzahl von 1000 Personen. Obwohl das Gedenken an die Opfer von 2011 eine zentrale Rolle spielen soll, sei man besonders um einen normalen Ablauf des Camps bemüht, sagte eine Sprecherin der norwegischen Jungsozialisten (AUF).

Das heurige Ferienlager auf der bei Oslo gelegenen Insel steht unter dem Motto "Internationale Solidarität", wobei vor allem rund um die Folgen von politischem Extremismus debattiert werden soll. Keine Details wollte AUF-Sprecherin Marta Hofsöy zu den offenbar verstärkten Sicherheitsvorkehrungen beim Camp nennen.

Erwartet werden die frühere norwegische Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland und der aktuelle Vorsitzende der sozialistischen Partei in Norwegen, Jonas Gahr Störe. Österreicher werden heuer nicht am Sommercamp auf Utöya teilnehmen, wie ein Sprecher der Sozialistischen Jugend in Wien bestätigte.

Gedenkstätte auf Utöya eingeweiht

Noch im Vorfeld des Treffens wurde anlässlich des vierten Jahrestags der Attentate am 22. Juli eine Gedenkstätte auf Utöya eingeweiht. Am selben Tag hatte die norwegische Regierung in Oslo eine Ausstellung zu den Ereignissen von 2011 eröffnet. Besonders dieses Erinnerungszentrum führte schon im Vorfeld zu kontroversen Debatten. So befürchteten Kritiker, das Zentrum könnte sich zu einer Pilgerstätte für Breivik-Anhänger entwickeln, da dort unter anderem Gegenstände des Attentäters ausgestellt werden.

Am 22. Juli 2011 hatte der Rechtsextremist Anders Behring Breivik zuerst einen Bombenanschlag auf das Regierungszentrum in Oslo verübt und anschließend als Polizist verkleidet auf der Insel Utöya 69 Menschen erschossen. Das Attentat fand während eines Jungpolitikertreffens der norwegischen Sozialistischen Jugend auf Utöya statt. Die Opfer waren vornehmlich Jugendliche, insgesamt kamen bei den Anschlägen 77 Menschen ums Leben.

Anders Behring Breivik wurde im August 2012 zur norwegischen Höchststrafe verurteilt. Diese beläuft sich auf 21 Jahre Haft mit anschließendem Sicherheitsgewahrsam.

(APA)

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