Jemen: Regierung erobert wichtigen Militärstützpunkt zurück

Der Sieg ist von strategischer Bedeutung für regierungstreue Truppen im Jemen.
Der Sieg ist von strategischer Bedeutung für regierungstreue Truppen im Jemen.Reuters
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Jemenitische Regierungstruppen eroberten den größten Militärstützpunkt des Landes zurück. Es ist sei der zweite bedeutende Sieg über Houthi-Rebellen in wenigen Tagen.

Es sei der zweite bedeutende Sieg über die Houthi Rebellen in wenigen Tagen, sagen regierungstreue Truppen im Jemen. Einen Tag nach dem Beginn eines Großangriffs auf die Luftwaffenbasis von Al-Anad hat die jemenitische Regierung die Rückeroberung des größten Militärstützpunkts im Land verkündet. Seit März hatten Houthi-Rebellen die 40 Quadratkilomater große Basis im Süden des Landes kontrolliert.

Aus Militärkreisen hieß es, es habe in der Nacht heftige Gefechte auf dem weitläufigen Stützpunkt 60 Kilomter nördlich der Hafenstadt Aden gegeben. Etwa 70 Houthi-Kämpfer seien getötet und zehn weitere gefangen genommen worden. Die überlebenden Aufständischen seien zu Hunderten geflohen. Aufseiten der Regierungstruppen habe es 24 Tote und 23 Verletzte gegeben. Die Truppen hätten die Kontrolle über die Gebäude und Lagerhallen übernommen und suchten nun nach verbliebenen Houthi-Kämpfern, hieß es.

Auch Rest des Landes soll rückerobert werden

Mit dem Zurückdrängen der Huthi-Rebellen aus Aden und der Umgebung der Hafenstadt vergangene Woche war den Kämpfern des ins Exil geflohenen Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadi ein erster militärischer Erfolg gelungen. Das Ministerium bekräftigte nun den Willen der Regierungstruppen, auch den Rest des Landes wieder unter Regierungskontrolle zu bringen.

Die US-Armee hatte den Stützpunkt von Al-Anad genutzt, um den Drohnenkrieg gegen die Islamistengruppe "Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel" zu leiten. Im März fiel die strategisch wichtige Basis aber in die Hände der vorrückenden Houthi-Rebellen. Am Montag dann starteten die Regierungstruppen mit Hunderten Soldaten und Milizionären einen Angriff auf den Militärflughafen. Kampfflugzeuge der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition unterstützten die Truppen aus der Luft.

1,2 Millionen Menschen auf der Flucht

Die vom Iran unterstützten Huthi halten noch immer die Hauptstadt Sanaa und kontrollieren weite Teile des Landes. In dem Konflikt wurden nach UN-Schätzungen bislang fast 4000 Menschen getötet. 1,2 Millionen Menschen wurden innerhalb ihres Heimatlandes vertrieben. Mehr als 20 der 25 Millionen Einwohner sind auf Hilfe angewiesen, sechs Millionen Jemeniten droht unmittelbar der Hungertod.

Im Jemen kämpfen die Truppen von Präsident Hadi mit Unterstützung einer arabischen Militärkoalition seit Monaten gegen die schiitischen Houthi-Rebellen und mit ihnen verbündeten Armeeeinheiten des früheren Präsidenten Ali Abdullah Saleh. Der seit Jahren schwelende Konflikt zwischen den Houthis und der Zentralregierung war im Jänner eskaliert, als die Aufständischen aus dem Norden des Landes die Hauptstadt Sanaa eroberten. Als sie auf die südliche Hafenstadt Aden vorrückten, floh Hadi nach Saudi-Arabien und bat das Königreich um Hilfe.

(Reuters/APA/AFP)

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