USA: Donald Trump steht parteiintern unter Druck

Der politische Berater des polternden Selfmade-Milliardärs und US-Präsidentschaftsbewerber steigt aus dem Wahlkampf aus.

Washington. Donald Trump darf nicht nach Atlanta. Der Selfmade-Milliardär und US-Präsidentschaftsbewerber wurde am Wochenende von einem Treffen der Republikanischen Partei ausgeladen – und zwar wegen frauenfeindlicher Äußerungen. Nachdem der für schrille Rhetorik bekannte Neo-Politiker bei der Fernsehdebatte der republikanischen Präsidentschaftskandidaten am Donnerstag suboptimal abgeschnitten hatte, warf er der Moderatorin des konservativen TV-Senders Fox News, Megyn Kelly, vor, ihre harten Fragen seien auf Menstruationsbeschwerden zurückzuführen.

„Sosehr ich Donald Trump persönlich mag, sein Kommentar über Megyn Kelly geht einen Schritt zu weit für mich“, sagte Erick Erickson, der Gastgeber des RedState Gathering in Atlanta. Ursprünglich war Trump bei dem Treffen als Redner vorgesehen.

Die verbale Entgleisung des 69-Jährigen hat auch konkrete Folgen für seinen Wahlkampf: „Mit der jetzigen Richtung dieser Kandidatur kann ich nicht länger in Ihrem Wahlkampf involviert bleiben“ – mit diesen Worten beendete Trumps politischer Berater Roger Stone die Zusammenarbeit mit dem Milliardär, wie der Nachrichtensender CNN berichtete. Laut Stone übertönen „provokative Mediengefechte“ Trumps Kernbotschaft und lenken die Aufmerksamkeit der Wähler von der Kampagne ab. Demgegenüber sagte ein Sprecher der Trump-Kampagne, Stone habe den „enorm erfolgreichen Wahlkampf“ des Milliardärs für seine eigene politische Profilierung nutzen wollen – und sei deshalb gefeuert worden. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.08.2015)

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