Flüchtlinge: EU plant Aufnahmezentrum in Serbien

70.000 Flüchtlinge sind in Serbien auf der Durchreise.
70.000 Flüchtlinge sind in Serbien auf der Durchreise.APA/EPA/DJORDJE SAVIC
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In Südserbien könnte ein EU-Aufnahmezentrum für 400.000 Personen entstehen. Die Kommission hat 2,4 Milliarden Euro für die Versorgung von Flüchtlingen an EU-Staaten vergeben.

Die EU denkt nach Angaben eines serbischen Spitzenpolitikers über die Errichtung eines Zentrums für 400.000 Flüchtlinge in Serbien nach. Entsprechende Überlegungen gebe es in Brüssel, sagte der Vorsitzende des Parlamentsausschusses für Verteidigung und Sicherheit, Momir Stojanovic, der größten Zeitung "Blic" in Belgrad.

Ein möglicher Standort sei Südserbien, wo sich schon bisher in der Stadt Presevo ein nationales Aufnahmelager für Zehntausende Migranten aus Syrien, Afghanistan und Pakistan befindet. In Serbien hielten sich zurzeit 70.000 Menschen im Transit in Richtung Westeuropa auf, schrieb das Blatt. Erst vergangene Woche hatte Ungarn mit dem Bau eines Zauns an der ungarisch-serbischen Grenze begonnen, um den Flüchtlingsstrom an der Schengenaußengrenze einzudämmen.

26,5 Mio. Euro EU-Gelder an Österreich

Die EU-Kommission hat insgesamt 2,4 Milliarden Euro zum Migrationsmanagement bis 2020 an die EU-Staaten freigegeben. Damit können Hilfen aus dem europäischen Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) sowie aus dem EU-Fonds für Innere Sicherheit (ISF) auch an Griechenland und Italien fließen, wie die EU-Kommission am Montag mitteilte.

Österreich erhält insgesamt 26,5 Millionen Euro aus dem ISF, davon 14,2 Millionen Euro für Grenzschutz 12,2 Millionen Euro für die Polizeizusammenarbeit, der Rest ist für spezifische Aktionen vorgesehen. Der Großteil der AMIF-Hilfen geht an Italien (310,4 Millionen Euro), Griechenland (259,4 Millionen Euro) und Spanien (257,1 Millionen Euro). Diese drei Länder sind auch die größten Empfänger aus dem ISF, wobei 262,1 Millionen Euro an Spanien gehen, 244,9 Millionen Euro an Italien, und 214,8 Millionen an Griechenland.

Die EU-Kommission betonte, dass Hilfen für die Betreuung von Asylbewerbern in Calais bereits früher an Frankreich ausbezahlt wurden. Frankreich und Großbritannien hätten seither keine neuen Hilfen beantragt.

(APA/AFP)

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