Doppelmord bei Ikea erschüttert Schweden

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Ein Mann und eine Frau wurden beim Einkaufen von einem Mann mit einem Messer erstochen. Ein weiterer Mann wurde schwer verletzt.

Stockholm. Zahlreiche Familien mit Kindern waren im Ikea-Warenhaus der unweit von Stockholm liegenden Stadt Västerås, als plötzlich das ganze Gebäude geräumt werden musste. Kurz vor 13 Uhr wurden ein Mann und eine Frau, die dort einkauften, von einem Mann mit einem Messer ermordet. Ein weiterer 35-jähriger Mann wurde schwer verletzt durch Messerstiche ins Krankenhaus eingeliefert, wo sofort eine Notoperation durchgeführt wurde.

„Die beiden Kunden starben an Ort und Stelle in der Porzellanabteilung“, sagte Polizeisprecher Pär Strömbäck. Augenzeugen berichteten der Zeitung „Aftonbladet“, dass der Doppelmord direkt vor der Besteckabteilung geschehen sein soll. Inwieweit die Tatwaffe von dort ist, blieb unklar. Die Polizei bestätigte, dass ein Mann an der Bushaltestelle vor der Ikea-Filiale wegen Mordverdachts festgenommen wurde. Der Mann hat laut einer Amateurvideoaufnahme bei der Festnahme keinen Widerstand geleistet.

Polizei durchsucht Shops

Über den Hintergrund der Tat war am späten Nachmittag noch nichts bekannt. Obwohl die Polizei von einem Einzeltäter ausging, sperrte sie zunächst auch alle umliegenden Geschäfte des Einkaufszentrums Erikslund ab. Ein Ladenbesitzer erzählte der Zeitung „Expressen“, dass die Polizei sämtliche Schlüssel zu den Geschäften haben wollte, um sie vorsichtshalber zu durchsuchen. „Es könnten auch mehrere Täter sein. Das schließen wir nie aus“, sagte dann Polizeisprecher Per ?gren der Zeitung „Expressen“.

Dass ein so brutaler Doppelmord ausgerechnet bei Ikea stattfindet, versetzte ganz Schweden in Schock. Ikea war stets der Inbegriff vom friedlichen Einkaufen mit der ganzen Familie. „Am schlimmsten war, dass niemand wusste, ob der Mörder noch im Warenhaus unterwegs ist“, sagte ein Augenzeuge dem Web-Fernsehen der Zeitung „Expressen“. Viele Kunden liefen in Furcht hinaus zu ihren Autos. (anw)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.08.2015)

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