Nach 54 Jahren: John Kerry eröffnet US-Botschaft auf Kuba

(c) REUTERS (ENRIQUE DE LA OSA)
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Rund drei Wochen nach der Wiederaufnahme bilateraler Beziehungen zu Kuba eröffnete der Außenminister der USA eine Botschaft in Havanna.

Zum ersten Mal seit 54 Jahren weht die amerikanische Flagge wieder an der US-Botschaft in der kubanischen Hauptstadt Havanna. Bei einem Besuch von Außenminister John Kerry wurde sie am Freitag als Symbol für die Entspannungspolitik gehisst.

Der gestrige Freitag hatte für die beiden Länder durchaus eine historische Bedeutung: Rund drei Wochen nach der Wiederaufnahme bilateraler Beziehungen zu Kuba eröffnen die USA auch wieder eine Botschaft in dem sozialistischen Karibikstaat. US-Außenminister John Kerry reiste dafür als erster US-Chefdiplomat seit 1945 in die Hauptstadt Havanna. Die früheren Erzrivalen hatten ihre Beziehungen am 20. Juli nach jahrzehntelanger Eiszeit wieder aufgenommen. Kuba eröffnete bereits an diesem Tag seine Botschaft in Washington.

Eine Besonderheit der Feierlichkeiten: Jene drei US-Marine-Infanteristen, die vor fünf Jahrzehnten nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen die US-Flagge vor der Botschaft in Havanna einholten, sollten sie am Freitag wieder hissen. Nach der Zeremonie hatte Kerry einen Spaziergang durch die Altstadt von Havanna eingeplant. Auch ein privates Treffen mit Dissidenten stand auf dem Tagesprogramm.

Schwieriges Unterfangen. Nach der Wiedereröffnung der Botschaften sollen die Beziehungen normalisiert werden. Dies ist allerdings ein schwierigeres Unterfangen. Kuba fordert von den USA unter anderem die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen und eine Rückgabe des Marinestützpunktes Guantanamo im Osten der Insel.
Kerry pochte bei seinem Besuch auf Freiheit und die Einhaltung der Menschenrechte. Außerdem fordert seine Regierung ein Rückkehrrecht für Kubaner, die in den USA Asyl erhalten haben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.08.2015)

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