Im Kampf gegen Onlinekriminalität haben Chinas Behörden 15.000 Menschen festgenommen. Auf welchen Zeitraum sich die Festnahmen beziehen, ist unklar.
Im Streben um ein möglichst kontrolliertes und kritikfreies Internet schlugen chinesische Behörden ein weiteres Mal zu. Die Polizei hat landesweit 15.000 Menschen festgenommen, die angeblich in Verbindung mit Onlinekriminalität stehen. Das teilte das Ministerium für öffentliche Sicherheit am Mittwoch auf seiner Website mit. Offen blieb, auf welchen Zeitraum sich die genannten Zahlen beziehen.
Demnach habe die Polizei 7.400 Fälle von Internetkriminalität untersucht und werde auch weiterhin daran arbeiten, "kriminelle Onlinebanden" zu zerschlagen. Insgesamt habe die Behörde bei ihren Ermittlungen 66.000 Websites ins Visier genommen. Es seien unter anderem Websites mit "illegalen und gefährlichen Informationen" sowie Werbung für Onlineglücksspiel und Pornografie aus dem Verkehr gezogen worden.
Internetkontrolle hoch auf politischer Agenda
Im vergangenen Monat hatten die Behörden eine Kampagne zur "Reinigung des Internets" angekündigt, die sechs Monate dauern sollte. Anfang Juli hatte Chinas Parlament zudem ein neues Sicherheitsgesetz verabschiedet, das der Polizei im Internet noch weitreichendere Durchgriffsmöglichkeiten als bisher einräumt. Das Gesetz ermächtigt die Ermittler zu "allen notwendigen Maßnahmen", um die Sicherheit im Internet zu gewährleisten.
Seit der Machtübernahme von Staatschef Xi Jinping 2013 hat Peking seine Kontrolle über das Internet drastisch verschärft. Kritiker befürchten, dass so die Meinungsfreiheit in China weiter eingeschränkt wird. Auch ausländische Unternehmen sind besorgt, weil ihre Server künftig leichter ausgespäht werden könnten.
(APA/dpa)