Kitsch um 50.000 Euro: Diese G7-Souvenirs verschenkte Bayern

Die 191 Delegationsmitarbeiter der G7-Staatschefs erhielten umstrittene Geschenke vom Land Bayern.
Die 191 Delegationsmitarbeiter der G7-Staatschefs erhielten umstrittene Geschenke vom Land Bayern.(c) APA/EPA/MICHAEL KAPPELER/POOL
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Bayern schenkte 191 Delegationsmitgliedern des G7-Gipfels eine Souvenirbox. Die Grünen sehen Steuergelder "leichtfertig verprasst".

Es sei üblich, den Delegationsmitgliedern bei großen Gipfeln ein Souvenir-Paket zu überreichen, heißt es aus der bayerischen Staatskanzlei. So geschehen auch beim G7-Gipfel im bayerischen Schloss Elmau. Nun gab die Landesregierung auch den Inhalt dieser Geschenkboxen bekannt und beantwortete damit eine Anfrage der Grünen. Pro Person wurden 249,73 Euro für Geschenke ausgegeben. 191 Delegationsmitarbeiter waren gemeldet, ergibt knapp 47.700 Euro - eine Kleinigkeit, wenn man die Summe in Relation zu den gewaltigen Sicherheitsaufwendungen in Relation setzt, die Bayern ausgeben musste.

Die Sinnhaftigkeit solcher Geschenke wird allerdings hinterfragt. Die Staatsregierung überreichte den G7-Gästen Rucksack, Bayernbuch, einen Hutschenreuther Porzellanlöwen - das mit 99,23 Euro teuerste Souvenir darunter - Regenschirm, Wein und ein Kugelschreiberset.

Steuergelder "leichtfertig verprasst"

Während die Staatskanzlei auf die Tradition solcher Präsente verweist und auch die Größenordnung als dem Anlass entsprechend verteidigt, sehen die Grünen eine Steuergeldverschwendung. Das Geld sei "leichtfertig verprasst" worden, formulierte es die Landtagsabgeordnete Kathatrina Schulze, die die Anfrage gestellt hat.

Denn auch die angereisten Journalisten wurden beschenkt: 500 Rucksäcke um 81.600 Euro, 12.000 Lebkuchenherzen um 19.000 Euro. Auch die Kosten der Festbeleuchtung des Schlosses Neuschwanstein wurden nun offengelegt: Kostenpunkt 66.985,77 Euro. "Bei manchen Maßnahmen - etwa der teuren Illumination von Schloss Neuschwanstein - darf man schon die Frage der Sinnhaftigkeit stellen", kritisierte Schulze.

Für Unterkunft und Verpflegung der sechs Staatschefs als Gäste von Bundeskanzlerin Angela Merkel musste das Land nicht zahlen. Dafür war der Bund zuständig, was für den  bayerischen Steuerzahler wohl kaum einen Unterschied machen wird.

(Red.)

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