Die Polizei verhaftete einen Türken, der in den Anschlag involviert gewesen sein könnte. Sie vermutet ein persönliches Rachemotiv als Ursache für die Tat.
Die thailändische Polizei hat am Samstag auf der Suche nach dem Bombenattentäter vom 17. August einen ersten Verdächtigen festgenommen. Es handelt sich um einen 28-Jährigen Türken. Er wurde Samstagfrüh bei einer Razzia in einem östlichen Stadtteil von Bangkok festgenommen. An der Polizeiaktion waren rund hundert Polizisten und Soldaten beteiligt, darunter ein dutzend Sprengstoffexperten.
Die thailändische Polizei erklärte es für unwahrscheinlich, dass der Verdächtige als "internationaler Terrorist" tätig geworden sei. Er habe vielmerhr ein persönliches Rachemotiv gehabt, sagte Polizeichef Somyot Poompanmoung dem Sender Thai PBS. "Er geriet wegen seiner Freunde und Familienmitglieder in Rage", sagte Somyot, der dies nicht näher erläuterte. Ungewöhnlich ist, dass der Festgenommene "zahlreiche Pässe" besitze, sagte ein ranghoher Vertreter der Sicherheitskräfte am. Zusätzlich wurde in der Wohnung des Verdächtigen auch Material zum Bau von Bomben gefunden.
Möglicherweise Hauptverdächtiger
Als Hauptverdächtiger des Anschlags gilt ein Mann in einem gelben T-Shirt, der auf Bildern von Überwachungskameras zu sehen ist. Er wurde dabei gefilmt, wie er kurz vor dem Anschlag einen Rucksack unter einer Bank an dem Schrein platzierte. Vizepolizeichef Chaktip Chaijinda sagte, es sei "noch nicht klar", ob der nun festgenommene Türke mit dem Mann auf den Bildern der Überwachungskameras identisch sei. Die Polizei gehe aber davon aus, dass er "in das Bombenattentat verwickelt" gewesen sei.
Bei der Suche nach dem Motiv für den Anschlag war in den vergangenen Tagen wiederholt das Schicksal der muslimischen Minderheit der Uiguren in China zur Sprache gekommen. Der angesehene Analyst der britischen Publikation "IHS Jane's", Anthony Davis, hat die rechtsextreme türkische Organisation "Graue Wölfe" als mögliche Täter ins Spiel gebracht. Sie hätten bei Übergriffen auf das thailändische Konsulat in Istanbul im Juli in erster Reihe gestanden. Dort wurde gegen die Abschiebung von 109 illegal in Thailand eingereisten Uiguren protestiert.
Bei dem Anschlag auf den Erawan-Schrein waren am 17. August 20 Menschen getötet und mehr als 120 weitere verletzt worden. Unter den Todesopfern waren mehrere Ausländer, sie kamen aus China, Hongkong, Großbritannien, Malaysia, Singapur und Indonesien.
(APA/dpa)