Papst erlaubt Priestern, Abtreibungen zu vergeben

Im Heiligen Jahr gewährt der Papst Gläubigen unter gewissen Bedingungen den Erlass ihrer Sünden.
Im Heiligen Jahr gewährt der Papst Gläubigen unter gewissen Bedingungen den Erlass ihrer Sünden.APA/EPA/ETTORE FERRARI
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Für das kommende Heilige Jahr gewährt der Papst, Frauen von der "Sünde der Abtreibung loszusprechen" - sofern sie Reue zeigen und um Vergebung bitten.

Papst Franziskus hat katholischen Priestern erlaubt, die Abtreibung zu vergeben. Das Oberhaupt der katholischen Kirche erklärte am Dienstag, es habe entschieden, während des im Dezember beginnenden Heiligen Jahrs allen Priestern zu erlauben, Frauen "von der Sünde der Abtreibung loszusprechen", sofern sie Reue zeigen und um Vergebung bitten. Während des Heiligen Jahrs, das vom 8. Dezember 2015 bis zum 20. November 2016 läuft, gewährt der Papst den Gläubigen unter bestimmten Bedingungen einen vollständigen Erlass ihrer Sünden.

"Die Vergebung Gottes für jeden Menschen, der bereut, kann diesem nicht versagt werden", schrieb Franziskus in einem Brief an den Organisator des Heiligen Jahrs. Daher habe er entschieden, "für das Jubiläumsjahr allen Priestern die Vollmacht zu gewähren, von der Sünde der Abtreibung jene loszusprechen, die sie vorgenommen haben und reuigen Herzens dafür um Vergebung bitten". Der 78-jährige Argentinier verurteilte Abtreibung als Sünde, äußerte aber zugleich Verständnis für Frauen, die in der Not zum Schwangerschaftsabbruch greifen.

Existenzielle und moralische Tragödie

"Das Drama der Abtreibung wird von manchen mit einem oberflächlichen Bewusstsein erlebt", schrieb der Papst. "Viele andere dagegen, die diesen Moment zwar als Niederlage erleben, meinen, keinen anderen Ausweg zu haben." Er denke an die Frauen, die eine Abtreibung vornehmen ließen, und wisse um den Druck, der sie zu dieser Entscheidung geführt habe. Es sei "eine existenzielle und moralische Tragödie". "Ich bin sehr vielen Frauen begegnet, die in ihrem Herzen die Narben dieser leidvollen und schmerzhaften Entscheidung trugen", schrieb der Papst.

(APA/AFP)

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