US-Standesbeamtin wegen Ablehnung von Homo-Ehe inhaftiert

A copy of a new marriage certificate application for same-sex couples issued to Kentucky county clerkk is seen in Toronto
A copy of a new marriage certificate application for same-sex couples issued to Kentucky county clerkk is seen in Toronto(c) REUTERS (CHRIS HELGREN)
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Kim Davies weigert sich unter Berufung auf ihren Glauben, homosexuelle Paare zu trauen. Ein Richter ordnete die sofortige Festnahme an.

Eine Standesbeamtin im US-Staat Kentucky muss ins Gefängnis, weil sie Homosexuellen keine Trauscheine ausstellen will. Laut Berichten der "New York Times" und des Nachrichtensenders CNN ordnete ein Bundesrichter nach einer Anhörung am Donnerstag die sofortige Festnahme von Kim Davis an, weil sie das Urteil des Obersten Gerichtshofs zur landesweiten Einführung der Homo-Ehe missachte. Davis werde erst aus der Haft entlassen, wenn sie zusage, sich an geltendes Recht bei der Trauung von gleichgeschlechtlichen Paaren zu halten.

In einem historischen Urteil hatte der Supreme Court Ende Juni die Homo-Ehe überall in den Vereinigten Staaten erlaubt. Die Obersten Richter erklärten Verbote von gleichgeschlechtlichen Eheschließungen in einer Reihe von Bundesstaaten für verfassungswidrig. Der Widerstand gegen die Homo-Ehe ist in konservativ geprägten Gegenden im Mittleren Westen und im Süden der USA aber weiter groß.

Kentuckys Gouverneur hatte im Juli alle Standesbeamten in seinem Bundesstaat angewiesen, sich dem Urteil zu fügen. Davis setzte sich über die Anordnung hinweg und berief sich dabei auf ihren christlichen Glauben. Ein Bundesrichter befand allerdings, dass religiöse Überzeugungen sie nicht von ihren Amtspflichten entbinden. Zuletzt scheiterte Davis am Montag mit ihrem Einspruch vor dem Supreme Court.

"Glauben kann von mir nicht losgelöst werden"

Doch die Standesbeamtin blieb uneinsichtig. "Mein Glauben kann von mir nicht losgelöst werden", sagte sie am Dienstag, als sie homosexuellen Paaren erneut die Trauung verweigerte. "Ich bin gewillt, die Konsequenzen zu tragen, so wie ihr alle Konsequenzen tragen müsst, wenn die Zeit des jüngsten Gerichts kommt."

Bundesrichter David Bunning machte am Donnerstag laut "New York Times" deutlich, dass das Gericht die "vorsätzliche Missachtung" seiner Anordnungen nicht billigen könne. "Wenn man Leuten die Möglichkeit gibt sich auszusuchen, welchen Anordnungen sie folgen, dann schafft das mögliche Probleme." Vor dem Gerichtsgebäude in Ashland versammelten sich Befürworter und Gegner der Homo-Ehe.

(APA/AFP)

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