Orban: "Plötzlich eine Minderheit auf eigenem Kontinent"

Viktor Orban verteidigt Ungarns Flüchtlingspolitik.
Viktor Orban verteidigt Ungarns Flüchtlingspolitik.APA/EPA/OLIVIER HOSLET
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Der ungarische Premier Viktor Orban sagte, Europa müsse beim Schutz seiner Grenzen Härte demonstrieren. Es werde kein Ende des Flüchtlingsstroms geben.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat erneut vor den Folgen eines wachsenden Flüchtlingszustroms nach Europa gewarnt. "Und ganz plötzlich sind wir eine Minderheit auf unserem eigenen Kontinent", sagte Orban am Freitag in einem Rundfunkinterview. Europa müsse beim Schutz seiner Grenzen Härte demonstrieren. "Derzeit sprechen wir über Hunderttausende (Flüchtlinge), aber nächstes Jahr werden wir schon über Millionen sprechen, und es wird kein Ende geben."

Ungarn werde sich an die Umsetzung der EU-Regeln halten, ergänzte Orban mit Blick auf mehrere Tausend Flüchtlinge, die derzeit in Ungarn auf eine Weiterreise nach Österreich und Deutschland hoffen. Wenn Deutschland Visa für die Flüchtlinge ausstelle, dürften sie auch ausreisen. Allerdings wollten sich viele der Flüchtlinge nicht in Ungarn registrieren lassen und dürften daher nicht weiterreisen.

Ungarn hatte die Bundesregierung am Donnerstag für die chaotischen Zustände im Land verantwortlich gemacht. Orban sagte, der starke Zustrom an Flüchtlingen sei kein EU-, sondern ein deutsches Problem, weil alle Flüchtlinge nach Deutschland wollten.

Soll Österreich die Flüchtlinge aus Ungarn unkontrolliert nach Deutschland durchreisen lassen?

(Reuters)

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