Zentralafrika: Neue Missbrauchsvorwürfe gegen französischen Soldaten

Der Soldat soll eine junge Frau in der Zentralafrikanischen Republik vergewaltigt haben.

Die französische Justiz ermittelt gegen einen weiteren Soldaten, der bei einem Einsatz in der Zentralafrikanischen Republik eine junge Frau vergewaltigt haben soll. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Freitagabend aus Justizkreisen erfuhr, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigung unter Ausnutzung einer Amtsstellung eingeleitet.

Der Soldat wurde demnach von der Jugendlichen beschuldigt, sie im Sommer 2014 vergewaltigt zu haben. Sie war schwanger geworden und hatte im April ein Kind zur Welt gebracht.

Staatsanwalt eingeschaltet

Das französische Verteidigungsministerium wurde nach eigenen Angaben am Donnerstag von UN-Menschenrechtskommissar Seid Ra'ad al-Hussein über den Vergewaltigungsvorwurf informiert. Daraufhin sei umgehend die Pariser Staatsanwaltschaft eingeschaltet worden, erklärte das Ministerium.

Zentralafrika war nach einem Putsch gegen Staatschef François Bozizé im März 2013 in eine Spirale der Gewalt gestürzt. Bei Kämpfen zwischen christlichen und muslimischen Milizen wurden tausende Menschen getötet und hunderttausende in die Flucht getrieben. Frankreich startete im Dezember 2013 einen Militäreinsatz in Zentralafrika, um die Gewalt zu beenden und die Zivilbevölkerung zu schützen. Seit September 2014 ist in dem Land eine UN-Mission im Einsatz.

In Frankreich wird bereits gegen 14 Soldaten wegen Kindesmissbrauchs in Zentralafrika ermittelt. Auch die 12.000 Mann starke UN-Truppe Minusca steht wegen Vergewaltigungs- und Missbrauchsvorwürfen am Pranger. Nach offiziellen Angaben gibt es bei den Blauhelmen bisher 13 Verdachtsfälle von sexuellem Missbrauch, wobei mindestens eines der Opfer erst elf Jahre alt sein soll.

(APA)

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