Flüchtlinge: Brasilien will Syrer "mit offenen Armen" empfangen

Brasiliens Staatschefin Dilma Rousseff
Brasiliens Staatschefin Dilma RousseffREUTERS
  • Drucken

In Brasilien leben bereits 2000 Syrer. Auch Venezuela kündigt die Aufnahme von 20.000 Syrern an.

Die massenhafte Flucht aus dem Bürgerkriegsland Syrien lässt auch das weit entfernte Südamerika nicht kalt. Die brasilianische Staatschefin Dilma Rousseff sagte am Montag (Ortszeit) in einer Ansprache anlässlich des Nationalfeiertags, Brasilien nehme syrische Flüchtlinge in diesen Krisenzeiten "mit offenen Armen" auf.

Ihr Land sei bereit, "diejenigen zu empfangen, die - aus ihrem Heimatland vertrieben - hier leben, arbeiten und zum Wohlstand und Frieden Brasiliens beitragen wollen". Brasilien ist mit 2.000 Syrern das lateinamerikanische Land mit den meisten Flüchtlingen, die seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien Anfang 2011 aus ihrer Heimat flohen. Dies geht auf erleichterte Einreisebedingungen für Syrer zurück, die seit zwei Jahren gelten. Das Justizministerium erklärte, die Regierung prüfe derzeit eine Verlängerung dieser Einreiseerleichterungen.

Venezuela will 20.000 aufnehmen

Venezuelas Staatschef Nicolas Maduro kündigte unterdessen die Aufnahme von 20.000 syrischen Flüchtlingen an. Er habe Außenministerin Delcy Rodriguez mit dieser Aufgabe betraut, sagte Maduro am Montag bei einer im Fernsehen übertragenen Kabinettssitzung in Caracas. "Ich möchte, dass 20.000 Syrer, syrische Familien in unser venezolanisches Vaterland kommen", sagte der sozialistische Staatschef. Schließlich gebe es in Venezuela bereits eine "große syrische Gemeinde".

Maduro, der sich als Widersacher der USA versteht, äußerte sich auch zu seinen politischen Beweggründen. Er empfinde Schmerz angesichts des Konflikts, den "ein Volk, das wir lieben", erleide. Der syrische Staatschef Bashar al-Assad sei "der einzige Führer mit Autorität in Syrien".

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

Balkanroute: Flüchtlingsansturm wird noch zunehmen

Die slowenischen Behörden rechnen in den nächsten Tagen mit bis zu 10.000 Flüchtlingen. Kroatischer Premier an Serbien: "Schickt sie nach Ungarn."
Anti-Islamisten-Razzia in Berlin
Weltjournal

Deutschland: Radikalisierung von Flüchtlingen droht

Laut Verfassungsschutz versuchen Islamisten, unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe, Asylwerber zu missionieren und zu rekrutieren.
Außenpolitik

Flucht aus der Türkei: Zu Fuß statt im Schlauchboot

Die vielen Unglücksfälle auf dem Meer haben Flüchtlinge dazu bewogen, auf dem Landweg nach Europa zu fliehen. Von Edirne aus geht es nach Griechenland oder Bulgarien.
Europa

EU-Deal: Aufteilung und Eindämmung

EU-Innenminister dürften heute über Verteilung von 120.000 Asylwerbern entscheiden. Bei EU-Gipfel wird über Maßnahmen an Grenzen und in Herkunftsländern beraten.
Regierungschef Aleksandar Vucic
Außenpolitik

Neuer Streit zwischen Serbien und Kroatien wegen Grenzsperre

Serbiens Ministerpräsident Vucic ließ offen, welche Maßnahmen sein Land ergreifen werde, sollte Kroatien die gesperrten grenzübergänge nicht wieder öffnen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.