Flüchtlinge stürmen spanische Exklave Ceuta

Polizisten versuchen Flüchtlinge von dem Zaun in Melilla zu holen. (Symbolfoto)
Polizisten versuchen Flüchtlinge von dem Zaun in Melilla zu holen. (Symbolfoto)REUTERS
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87 Flüchtlinge überwanden den Grenzzaun von Marokko aus. Insgesamt versuchten mehr als 200 Menschen auf EU-Territorium zu gelangen.

Eine Sperranlage aus drei Zäunen, NATO-Draht, Anti-Sprungvorrichtungen und Alarmanlagen schotten die spanische Exklave Ceuta in Marokko vom afrikanischen Hinterland ab. Dennoch sind beim ersten Massenansturm nach vielen Monaten sind am Samstag mindestens 87 Flüchtlinge in die spanische Nordafrika-Exklave gelangt. Mehr als 200 Menschen hätten in der Früh versucht, von Marokko aus über den Grenzübergang Benzu nach Ceuta zu stürmen, berichtete die spanische Nachrichtenagentur Efe unter Berufung auf die Regierung in Madrid.

Elf der 87 Menschen, die es trotz des Widerstandes der spanischen und marokkanischen Grenzpolizei geschafft hätten, sind den Angaben zufolge minderjährig. Einige der Flüchtlinge hätten schwimmend ihr Ziel erreicht, andere hätten ein Loch in den Grenzzaun geschnitten. Beim Ansturm seien 13 Menschen, darunter drei Angehörige der spanischen Zivilgarde, verletzt worden, hieß es. Der letzte größere Massenansturm auf Ceuta war im vergangenen Dezember registriert worden. Damals hatten rund 250 Menschen ohne Erfolg versucht, spanisches Territorium zu erreichen.

Spanien verfügt in Nordafrika über zwei Exklaven, die beide von Marokko beansprucht werden: Ceuta an der Meerenge von Gibraltar und das 250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla. In der Nähe der beiden Gebiete warten Zehntausende notleidende Afrikaner vorwiegend aus Ländern südlich der Sahara auf eine Gelegenheit, nach Europa zu gelangen. Diesen Afrikanern haben sich zuletzt nach Angaben aus Marokko immer mehr Flüchtlinge aus Syrien zugesellt.

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(APA/dpa)

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