Der ehemalige Vorsitzende der UN-Vollversammlung John Ashe soll Bestechungsgelder angenommen haben - auch von einem chinesischen Milliardär.
"Wenn die Anschuldigungen sich als wahr erweisen, zeigt sich, dass das Krebsgeschwür der Korruption, das zu viele lokale und staatliche Regierungen befallen hat, auch die Vereinten Nationen infiziert hat", sagte Staatsanwalt Preet Bharara. "Für Rolex-Uhren, Maßanzüge und einen privaten Basketballplatz hat John Ashe sich und seine Institution verkauft." John Ashe, bis 2014 Vorsitzender der UN-Vollversammlung und Botschafter des Karibikstaates Antigua und Barbuda, soll mehr als eine Millionen Dollar Bestechungsgelder angenommen haben.
Der 61-Jährige sei am Dienstag in der Nähe von New York festgenommen worden, teilte die New Yorker Staatsanwaltschaft mit. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zeigte sich "schockiert". Fünf andere in den Skandal verwickelte Männer wurden ebenfalls festgenommen.
Ashe soll das Geld von einem chinesischen Milliardär bekommen haben. Im Gegenzug soll er sich unter anderem bereit erklärt haben, sich bei den UN für die Eröffnung eines Konferenzzentrums in der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau einzusetzen. Außerdem soll Ashe Steuern hinterzogen haben. Ihm droht eine Gefängnisstrafe.
(APA/dpa)