Briten verweigern sicheres Geleit für Assange

Aus Angst vor Auslieferung an die USA hält sich Assange in der ecuardorianischen Botschaft in London auf.
Aus Angst vor Auslieferung an die USA hält sich Assange in der ecuardorianischen Botschaft in London auf.REUTERS
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Der Wiki-Leaks Gründer will seine Schulterschmerzen untersuchen lassen. Assange könne die ecuardorianische Botschaft verlassen, der Haftbefehl gelte aber, sagt London.

Großbritannien hat es abgelehnt, dem in der ecuadorianischen Botschaft in London verschanzten Wikileaks-Gründer Julian Assange für eine ärztliche Untersuchung sicheres Geleit zu gewähren. Der ecuadorianische Außenminister Ricardo Patino sagte am Mittwoch in Quito, London habe ein entsprechendes Gesuch seiner Regierung abgelehnt.

Laut Patino leidet Assange unter starken Schmerzen in der rechten Schulter. "Wir haben die britische Regierung gebeten, aus streng humanitären Gründen sicheres Geleit zu gewähren, in Koordination mit der ecuadorianischen Regierung, damit Julian Assange sich einer Kernspintomographie unterziehen kann", sagte Patino. Die Antwort habe gelautet, Assange könne jederzeit die Botschaft verlassen, der europäische Haftbefehl bleibe aber in Kraft.

Seit drei Jahren in Botschaft

Zuvor hatte der Minister gefordert, dass Großbritannien Assange sicheres Geleit gewähre, damit dieser von seinem Asylrecht in Ecuador Gebrauch machen könne. Der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks hält sich seit mehr als drei Jahren in der Botschaft Ecuadors in London auf. Grund ist ein gegen ihn vorliegender europäischer Haftbefehl, den die schwedischen Behörden wegen des Verdachts auf Vergewaltigung beantragt hatten.

Der 44-Jährige befürchtet, letztlich an die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats und möglicherweise die Todesstrafe drohen. Wikileaks veröffentlichte in den vergangenen Jahren immer wieder geheime US-Dokumente und zog sich damit den Zorn Washingtons zu.

Die britische Polizei hatte am Montag angekündigt, die ständige Überwachung der ecuadorianischen Botschaft zu beenden. Der "Einsatz zur Festnahme Assanges" werde aber fortgesetzt.

(APA/AFP)

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