Hackangriff: Wikileaks veröffentlicht Mails von CIA-Chef

CIA-Chef Brennan ist seit März 2013 im Amt.
CIA-Chef Brennan ist seit März 2013 im Amt.REUTERS
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Von einem privaten E-Mail Konto des CIA-Chefs sollen die Mails stammen, sagt Wikileaks. Weitere Enthüllungen sollen folgen.

Wikileaks hat Dokumente veröffentlicht, die ein Hacker vom privaten E-Mail-Konto von CIA-Direktor John Brennan gefischt haben will. Unter den sechs Dokumenten befinden sich laut Wikileaks ein Fragebogen, den Brennan zu seiner Person bei der Übernahme seines Amtes ausfüllen musste, aber auch ein Brief eines Senators zu fragwürdigen Verhörmethoden der US-Geheimdienste.

Für die Echtheit der Dokumente führte die Enthüllungsplattform Wikileaks keine Beweise an. Die CIA erklärte in einer Stellungnahme, "das Anzapfen der E-Mails der Familie Brennan ist eine Straftat". Die Mails seien „in heimtückischer Absicht“ kopiert und nun im Netz verbreitet worden. „Eine solche Attacke könnte jeden treffen und sollte verurteilt und nicht unterstützt werden“, erklärte die CIA. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass es sich bei irgendeinem der Dokumente um geheime Informationen gehandelt habe.

Befürwortet umstrittene Verhörmethoden

Wikileaks stellte einen Fragebogen für Geheimnisträger online, den Brennan offenbar 2008 ausfüllte. In dem etwa 50 Seiten umfassenden Dokument gibt er ausführlich Auskunft über seine berufliche Vergangenheit und sein privates Umfeld. Auch der Name und eine Telefonnummer des früheren CIA-Chefs George Tenet tauchen darin auf.

Unter den Dokumenten befindet sich auch ein Brief des früheren Senators Christopher Bond an weitere Mitglieder des Geheimdienstausschusses. Darin spricht er sich dafür aus, künftig nur noch explizit verbotene Verhörmethoden wie etwa Waterboarding oder Stromstöße aufzulisten und nicht die ausdrücklich in einem Handbuch des Militärs erlaubten Methoden als Maßstab zu nehmen. Dies würde die Geheimdienste in die Lage versetzen, neue Methoden zu entwickeln, die "dennoch mit dem Gesetz übereinstimmen", schrieb der Senator.

Kritik an US-Außenpolitik

Auch eine Empfehlung der CIA zum Umgang mit dem Iran ist unter den Papieren, die Wikileaks veröffentlichte. Der Iran sei geostrategisch "von enormer Bedeutung" und die USA hätten gar keine andere Wahl, als mit Teheran auszukommen - egal, welche Regierung dort gerade an der Macht sei, heißt es in dem Papier. Alle Dokumente stammten aus der Zeit bevor Brennan CIA-Chef wurde.

Vor wenigen Tagen hatte ein junger Hacker anonym erklärt, er habe das private Email-Konto des Geheimdienstchefs gehackt und dort vertrauliche Dokumente gefunden. Er werde die Papiere veröffentlichen, weil er seine Missbilligung der US-Außenpolitik zum Ausdruck bringen wolle. Und - noch weitere Enthüllungen sollen folgen:

(APA/dpa)

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