Syrien: Russland will Militärkoordination mit Jordanien

Russischer Bomber Su-34
Russischer Bomber Su-34 "Fullback" über Syrienimago
  • Drucken

Gemeinsames Verbindungsbüro in Amman geplant. Andere Staaten seien dazu eingeladen, sagte Russlands Außenminister Lawrow in Wien.

Russland verstärkt die Koordination seiner Luftangriffe in Syrien mit anderen Staaten. Außenminister Sergej Lawrow gab am Freitag nach einem Bericht des Fernsehsenders "Rossija24" in Wien die Einrichtung einer militärischen Verbindungsstelle in Amman bekannt, um das Vorgehen mit der jordanischen Regierung abzustimmen. Andere Staaten könnten dem vereinbarten "Verbindungsmechanismus" beitreten, zitierte der Sender den russischen Außenminister.

Vor Journalisten erklärten Lawrow und sein jordanischer Amtskollege Nasser Judeh in Wien zudem, gemeinsame Bemühungen zur Lösung des Syrien-Konflikts intensivieren zu wollen. Dies betreffe, wie der russische Außenminister betonte, den Beginn umfassender Verhandlungen zwischen der syrischen Regierung und dem gesamten Spektrum der syrischen Opposition unter aktiver Beteiligung externer Kräfte. "Auf Basis von Absprachen zwischen dem jordanischen König und dem russischen Präsidenten sind die Militärs beider Länder übereingekommen, ihre Handlungen, insbesondere jene der Luftwaffen über syrischem Territorium zu koordinieren", sagte Lawrow.

Jordanische F-16 Jagdbomber
Jordanische F-16 JagdbomberRoyal Jordanian Air Force

Beide Außenminister verwiesen auf die Rolle des Palästina-Konflikts und der Heiligen Stätten in Jerusalem für den Konflikt in Syrien und anderswo im Nahen Osten: "Das ist ein Pulverfass, das die ganze Region und vielleicht sogar die ganze Welt in Unordnung versetzen kann", sagte der jordanische Außenminister. Russland und Jordanien wollen auch hier ihre Bemühungen intensivieren, den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern zu lösen. Er forderte diesbezügliche Friedensgespräche, die zur Schaffung eines unabhängigen palästinischen Staates führen sollten.

Putin für mehr internationale Abstimmung

Zuvor hatte bereits der russische Präsident Wladimir Putin eine engere Abstimmung seines Vorgehens im syrischen Bürgerkrieg mit westlichen Staaten angekündigt und auch eine gemeinsame politische Lösung als möglich bezeichnet. Russland gilt als der wichtigste Verbündete des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad. Seine politische Zukunft ist ein Hauptstreitpunkt zwischen dem Westen und Russland.

Russlands Chefdiplomat Lawrow in Wien
Russlands Chefdiplomat Lawrow in WienAFP

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

SYRIEN-KONFERENZ IN WIEN
Außenpolitik

Syrien-Gipfel in Wien, Teil 3

Am Samstag nächster Woche kommen im Hotel Imperial erneut Kerry, Lawrow & Co. zusammen, sogar in größerer Runde. Syriens Opposition und das Regime sollen in Genf verhandeln.
Kämpfe zwischen Milizen des Islamischen Staats (IS) und Rebellen
Außenpolitik

Verdacht auf Gifteinsatz durch Rebellen erhärtet

Die Anti-Chemiewaffen-Organisation fand Beweise für einen Einsatz von Giftgas in Syrien.
Außenpolitik

Nächste Syrien-Gesprächsrunde am 14. November in Wien

Zu den bisher 19 Teilnehmern soll nun erstmals auch ein Vertreter Australiens stoßen. In Genf sollen zugleich die syrischen Akteure Gespräche führen.
Politik

Russischer Angriff auf IS-Hochburg Raqqa

Die Offensive der Assad-Truppen hat bisher nur wenig Erfolg gezeitigt. Nördlich von Hama haben Rebellen die Regierungsarmee zurückgedrängt.
Außenpolitik

Türkei greift IS an: Dutzende Kämpfer getötet

Luftangriff in Syrien. Die IS-Miliz rückt in Provinz Homs vor.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.