Polen wählt: Holt sich rechtsnationale PiS die Macht zurück?

APA/EPA/ANDRZEJ GRYGIEL
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In den Parlamentswahlen wird die nationalkonservative Partei Pis unter Beata Szydlo als Favoritin gesehen. Eine Alleinregierung ist aber unwahrscheinlich.

In Polen hat am Sonntag die Parlamentswahl begonnen. Die mehr als 30 Millionen Wähler entscheiden über die Verteilung der 460 Abgeordnetenmandate im Sejm sowie über die 100 Sitze im Senat, der zweiten Kammer des Parlaments.

Aus der Parlamentswahl könnte Umfragen zufolge die nationalkonservative und EU-kritische Partei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS) als Sieger hervorgehen. Der PiS und ihrer Spitzenkandidatin Beata Szydlo werden gute Chancen eingerechnet, mehr als 30 Prozent der Stimmen zu holen. Zweitstärkste Kraft mit rund 20 Prozent dürfte nach letzten Umfragen die Bürgerplattform (PO) von Ministerpräsidentin Ewa Kopacz werden. Die PO, die in der bürgerlichen Mitte angesiedelt ist, hat in den vergangenen acht Jahren die Regierung gestellt.

Zersplitterte Parteienlandschaft

Weil die Parteienlandschaft in Polen zersplittert ist und mehrere neue Parteien antreten, könnte die PiS trotz eines deutlichen Sieges auf Koalitionspartner angewiesen sein. Eine von der PiS geführte Regierung dürfte die Zusammenarbeit in der Europäischen Union erschweren - insbesondere in der Flüchtlingsfrage.

Sollte es aber der PiS des erzkonservativen früheren Regierungschef Jaroslaw Kaczynski nicht gelingen, eine Mehrheit im Parlament hinter sich zu bringen, hätte auch die Bürgerplattform eine Chance, eine Regierungskoalition etwa mit der Vereinigten Linken oder der liberalen Nowoczesna zu schmieden.

Die Wahllokale öffneten bereits um 07.00 Uhr (MEZ) und schließen um 21.00 Uhr, unmittelbar danach werden die ersten Hochrechnungen geben.

(APA/DPA/Reuters)

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