Luftangriff in Syrien. Die IS-Miliz rückt in Provinz Homs vor.
Ankara/Damaskus. Bei einem gemeinsamen Luftangriff in Syrien haben die Türkei und Washington der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) schwere Verluste zugefügt. Laut der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu wurden bei dem Bombardement mehr als 50 IS-Kämpfer getötet. Acht Ziele in einem Gebiet rund fünf Kilometer von der Grenze zur Türkei entfernt seien am Samstag zerstört worden, hieß es in dem Bericht von Sonntag, der sich auf türkische Militärkreise berief. Sechs türkische F-16-Jagdbomber und eine US-Drohne seien beteiligt gewesen. Türkische Bodentruppen hätten den Einsatz unterstützt.
Die Türkei hatte es lang abgelehnt, sich an den Luftangriffen der von den USA geführten Militärallianz gegen die Extremisten zu beteiligen. Seit dem Sommer fliegen aber auch türkische Jets Einsätze gegen Ziele des IS. Das Nato-Mitglied geht militärisch auch gegen Kurdenmilizen in der Region vor, weil es die Entstehung eines Kurdenstaates an seiner Südostgrenze im Nordirak oder Syrien verhindern will. Die Kurdenmilizen dort sind aber ein wichtiger Stützpfeiler im Kampf gegen die IS-Jihadisten.
Gefährlicher Vorstoß
Ihren Vormarsch in Syrien setzten die Extremisten am Wochenende dennoch fort. Laut der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London eroberte der IS am Sonntag die Stadt Mahin in der südwestlichen Provinz Homs. Dabei seien mindestens 50 syrische Soldaten getötet worden. Damit sind die Fanatiker noch rund 20 Kilometer von einer strategisch wichtigen Fernstraße entfernt, die Homs mit Damaskus verbindet. Auch im benachbarten Sadad, einer überwiegend christlichen Stadt, wurde gekämpft. Unterstützt von russischen Luftangriffen hatte Syriens Armee zuletzt Erfolge verzeichnet. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.11.2015)