Sondersitzung im Kanzleramt

Die Flaggen am Kanzerlamt stehen nach den Terroranschlägen auf Halbmast.
Die Flaggen am Kanzerlamt stehen nach den Terroranschlägen auf Halbmast.APA/HELMUT FOHRINGER
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Die Syrien-Konferenz findet trotz der Anschläge statt. Französische Schulen in Wien bleiben geschlossen.

Die Wiener Polizei hat nach den Terroranschlägen in Paris die allgemeinen Sicherheitsmaßnahmen präventiv erhöht. Derzeit gebe es aber keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdungslage, meinte Polizeisprecher Patrick Maierhofer: "Wir gehen nicht davon aus, dass uns unmittelbar terroristische Aktivitäten erwarten."

Dessen ungeachtet hat die Polizei Überwachungsmaßnahmen und den Objektschutz - etwa im Hotel "Imperial", wo derzeit die Syrien-Gespräche stattfinden, verstärkt - sie werden ungeachtet der Terroranschläge in Paris fortgeführt werden, sagte Außenminister Sebastian Kurz am Samstag, die Sicherheitsvorkehrungen wurden allerdings verschärft. Besonderes Augenmerk werde die Polizei grundsätzlich auch größeren Veranstaltungen und Demonstrationen schenken, sagte Maierhofer.

Krisenstab im Außenministerium

Die österreichische Bundesregierung hat aufgrund der Terroranschläge eine Sondersitzung für Samstagnachmittag im Bundeskanzleramt einberufen. Nach den Beratungen war ein gemeinsames Statement von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) geplant.

Im Außenministerium in Wien wurde als Reaktion auf die Anschläge von Paris ein Krisenstab eingerichtet, wie ein Außenamts-Sprecher am Samstag bestätigte. Mitarbeiter der österreichischen Botschaft in Paris stünden im engen Kontakt mit den französischen Behörden und forschten auch in den Spitälern nach etwaigen weiteren österreichischen Opfern, wofür es aber derzeit keine Hinweise gebe.

"Wir sind alle zutiefst betroffen, das ist ein unfassbarer Anschlag, nicht nur auf Frankreich, sondern ein Anschlag, der uns als ganz Europa schockiert." Das erklärte Außenminister Sebastian Kurz Samstag früh am Rand der Syrien-Konferenz in Wien.

Verzögerungen bei Einreise

Auch die Reisehinweise für Frankreich wurden laut Außenministerium angepasst, allerdings nicht im Sinne einer Reisewarnung, sondern durch eine Warnung vor Verzögerungen bei der Einreise durch intensivierte Kontrollen.

Es gibt keine Einschränkungen für den internationalen Luft- und Bahnverkehr. Laut Flughafen Wien-Sprecher Peter Kleemann wurden keine Flüge von oder nach Frankreich abgesagt. Laut ÖBB verkehrten auch die Züge normal.

Französische Schule in Wien geschlossen

Geschlossen wurden aber die fanzösischen Schulen in Wien. Auswirkungen hat dies vor allem auf die Matura-Vorbereitungsprüfung, die für den Vormittag angesetzt war. Eine 3,5-Stunden lange Biologie-Prüfung stand am Programm. Schüler standen in der Früh vor verschlossenen Türen, ein Aufseher wies sie an, nach Hause zu gehen.

Es hatten aber ohnehin nur wenige den Weg auf sich genommen, da am späten Freitagabend in der What's-App-Gruppe der Schüler bereits der französische Erlass, alle Schulen geschlossen zu halten, zirkulierte. Bis in die Früh war aber nicht klar, ob dies auch in Wien gelte. Zahlreiche besorgte Eltern verboten ihren Kindern aber ohnehin den Weg in die Schule. Das Lycee hatte zwar die Lehrer von der Absage aller Veranstaltungen informiert, nicht aber die Schüler oder die Eltern.

Auch die feierliche Eröffnung des Wiener Christkindlmarkts am Samstag wird aufgrund der Terroranschläge ausbleiben.

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(APA/dpa)

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