Kerry: Türkei will Grenze zu Syrien komplett schließen

Türksiches Militär an der türkisch-syrischen Grenze in Suruc.
Türksiches Militär an der türkisch-syrischen Grenze in Suruc.REUTERS
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Seit 2011 schätzungsweise bis zu 30.000 ausländische Kämpfer nach Irak und Syrien geströmt. Russland und Frankreich wollen gemeinsam IS-Ziele bombardieren.

In Zusammenarbeit mit den USA will die Türkei nun auch die rund 100 verbleibenden Kilometer der Grenze zum Nachbarland Syrien schließen. Das kündigte US-Außenminister John Kerry in einem am Dienstag ausgestrahlten Interview mit dem TV-Sender CNN an.

"Die gesamte nördliche Grenze Syriens - 75 Prozent davon sind nun geschlossen worden. Und wir beginnen einen Einsatz mit den Türken, die verbleibendenden 98 Kilometer zu schließen", sagte Kerry.

Dem Institute for Economics and Peace (IEP) zufolge strömten seit 2011 schätzungsweise bis zu 30.000 ausländische Kämpfer aus 100 Ländern nach Irak und Syrien, um sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anzuschließen. In der ersten Hälfte dieses Jahres waren es laut IEP mehr als 7000 neue Rekruten. 21 Prozent kommen aus Europa, von denen viele über die türkische Grenze nach Syrien strömen.

Hollande reist nach Washington und Moskau

Der französische Staatschef Francois Hollande spricht am kommenden Dienstag (24. November) in Washington mit US-Präsident Barack Obama über den Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Zwei Tage später (26. November) reist Hollande dann nach Moskau, um Präsident Wladimir Putin zu treffen, wie der Elyseepalast am Dienstag in Paris mitteilte.

Hollande hatte am Montag angekündigt, dass er den UNO-Sicherheitsrat anrufen und eine weltweite Koalition gegen die IS-Miliz bilden will. Thema der beiden Treffen soll auch die Gesamtsituation im Bürgerkriegsland Syrien sein.

Zusammenarbeit Russland - Frankreich

Putin hatte am Dienstag einen gemeinsamen Einsatz seiner Streitkräfte mit Frankreich gegen den IS angeordnet. Die USA und Frankreich bombardieren bereits seit einiger Zeit IS-Stellungen in Syrien.

Russland hat am Dienstag nach US-Angaben eine "bedeutende Zahl" von Luftangriffen gegen die IS-Hochburg Raqqa in Syrien geflogen. Dabei seien möglicherweise von Schiffen abgefeuerte Marschflugkörper sowie Langstreckenbomber eingesetzt worden, teilte ein Pentagon-Mitarbeiter in Washington mit. Die USA seien im Voraus über die russischen Angriffe informiert worden.

Kurz zuvor hatte der russische Geheimdienst FSB bestätigt, dass auf das vor zweieinhalb Wochen in Ägypten abgestürzte russische Passagierflugzeug ein Anschlag verübt wurde. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte daraufhin zur Jagd auf die Täter und Hintermänner aufgerufen sowie eine Ausweitung der Luftangriffe in Syrien angekündigt. Ob sich diese gezielt gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) richten, ließ er offen.

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(APA/dpa)

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