In seinem Magazin "Dabiq" zeigt der IS ein Foto von einer Bombe als Beweis für das Attentat. Zugleich gibt er dort die Hinrichtung zweier Geiseln bekannt.
Der Islamische Staat hat sich in seinem Magazin "Dabiq" zum Anschlag am Sinai bekannt. Er hat die russische Passagiermaschine Ende Oktober nach eigenen Angaben mit einer Bombe zum Absturz gebracht. Der Sprengstoff sei in dem ägyptischen Badeort Sharm el-Sheikh in das Flugzeug geschmuggelt worden gewesen, heißt es in der neuen Ausgabe des IS-Internet-Magazins, das die Extremisten am Mittwoch verbreiteten.
Auf dem Bild des Online-Magazins ist eine Dose des Erfrischungsgetränks Schweppes Gold zu sehen sowie Bauteile, die ein Zünder und ein Schalter sein könnten. Außerdem zeigt das Magazin ein Foto von Pässen, die angeblich russischen Passagieren gehört haben sollen. Die Echtheit der Aufnahmen konnte nicht überprüft werden.
Die Bombe sei in Scharm el-Scheich in das russische Flugzeug geschmuggelt worden, nachdem am Flughafen dort Sicherheitslücken entdeckt worden seien, teilte der IS in dem Magazin mit. Ursprünglich habe die Miliz ein westliches Flugzeug zum Absturz bringen wollen. Sie habe sich aber für das russische entschieden, weil Russland Luftangriffe in Syrien begonnen habe. Außerdem veröffentlichte das Magazin Fotos, die zwei getötete Geiseln aus China und Norwegen zeigen sollen.
Bombe bei Passagiersitz detoniert
Jene Bombe, die nach russischen Angaben zum Absturz eines mit Touristen besetzten Airbus über dem Sinai am 31. Oktober geführt hatte, soll sich laut einem Zeitungsbericht im Passagierbereich der Maschine befunden. Sie sei nicht im Frachtraum detoniert, berichtete die Zeitung "Kommersant" am Mittwoch. Das Blatt beruft sich auf Informanten aus dem Umfeld der Ermittlern.
Die Explosion habe sich im hinteren Bereich der Kabine nahe der Tragflächen ereignet, heißt es in dem Bericht. Der Sprengsatz könnte unter einem Sitz am Fenster gelegen haben. Durch die Explosion sei die Flugzeughülle gerissen, der dadurch sofort ausgelöste Druckabfall im Inneren des Airbus der Firma Metrojet habe wie eine weitere Explosion gewirkt. Keiner der 224 Menschen in dem Airbus A321 mit Ziel Sankt Petersburg hatte überlebt. Die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat erklärt, sie habe das Flugzeug zum Absturz gebracht.
Am Dienstag teilte Russland nach langen Dementis erstmals mit, dass die eigenen Experten von einem Bombenanschlag ausgingen. Die ägyptischen Behörden haben sich dem bisher nicht angeschlossen.
Chinese und Norweger hingerichtet
Im gleichen Magazin hat der IS die Tötung einer norwegischen und chinesischen Geisel bekannt gegeben. In der neuen Ausgabe des IS-Internet-Magazins "Dabiq" wurden am Mittwoch Bilder von zwei toten Männern veröffentlicht. Danebensteht auf Englisch: "Hingerichtet". Weitere Angaben machen die Extremisten nicht.
In einer früheren "Dabiq"-Ausgabe hieß es, die beiden Geiseln, deren Entführung Anfang September bekannt wurde, stünden "zum Verkauf". Zudem wurden Bilder und persönliche Daten der Geiseln veröffentlicht. Zugleich verlangten die Extremisten Lösegeld für die beiden. Die beiden seien von den "Nationen und Organisationen der Ungläubigen aufgegeben" worden, heißt es in der neuen Ausgabe von "Dabiq" weiter.
Die Regierung in Oslo hatte im September erklärt, der Norweger werde seit Jänner gefangen gehalten, nachdem er in der syrischen Stadt Idlib angekommen sei. Der IS hat bereits mehrere ausländische Geiseln enthauptet und dazu Videos verbreitet.
(APA/Reuters/dpa)