Teheran hält sich laut Atomenergiebehörde IAEA in Wien bisher an die Verpflichtungen aus dem Atom-Vertrag. Damit will der Iran endlich die beißenden Wirtschaftssanktionen loswerden.
Der Iran unternimmt vier Monate nach Abschluss des Atom-Vertrags in Wien erwartungsgemäß die ersten konkreten Schritte zum Abbau seiner atomaren Kapazitäten. Nach Erkenntnissen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien sind in den Uran-Anreicherungsanlagen Natanz und Fordo binnen Monatsfrist rund 4500 von einst 19.000 Zentrifugen abgebaut worden.
Die abgebauten Elemente waren noch nicht zur Anreicherung genutzt worden. Der Abbau von bereits zu Anreicherung genutzter Zentrifugen gilt als aufwendiger, aber bei entsprechendem Willen und Aufwand als ebenfalls relativ schnell machbar. Die Maschinen würden nun unter Überwachung der IAEA gelagert, hieß es am Mittwoch in einem Bericht der Organisation.
Nach dem Wiener Atom-Deal vom Juli ist der Iran neben anderen Maßnahmen dazu verpflichtet, die Zahl seiner Zentifugen bis auf 6000 abzubauen. Erst wenn er diese und andere Bestimmungen erfüllt hat, werden die Wirtschaftssanktionen gegen Teheran aufgehoben. Die iranische Führung hat mehrfach betont, dass sie möglichst schon zum oder bald nach dem Jahreswechsel dieses Ziel erreicht haben will. Die internationale Gemeinschaft geht vom ersten Quartal 2016 aus.
Barriere für Atombombenbau
Der Deal zwischen dem Iran und der 5+1-Gruppe (USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland) will sicherstellen, dass der Iran keine Atombombe baut. Teheran hat diese Absicht stets bestritten. Allerdings räumte Ex-Präsident Ali Akbar Hashemi Rafsanjani Ende Oktober ein, dass der Iran doch die Entwicklung von Atombomben erwogen habe, allerdings während des Krieges mit dem Irak in den 1980ern. (ag.)