Kanada vertröstet syrische Flüchtlinge

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Die Regierung in Ottawa will die Aufnahme von 25.000 Flüchtlingen aus Syrien um zwei Monate aufschieben.

Kanada will die versprochenen 25.000 syrischen Flüchtlinge später als geplant aufnehmen. Die Aufnahme solle nun statt zum 1. Jänner erst Ende Februar abgeschlossen sein, sagte Einwanderungsminister John McCallum. Aus Logistik- und Sicherheitsgründen sei es nötig, sich mehr Zeit zu nehmen.

Bis Ende Dezember sollen demnach die ersten 10.000 syrischen Flüchtlinge aus Lagern in Jordanien, dem Libanon und der Türkei abgeholt werden. Nach den Anschlägen in Paris mit 130 Toten, zu denen sich die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) bekannt hatte, war die Kritik an der Entscheidung der Regierung in Ottawa lauter geworden.

54 Prozent für Sicherheitsüberprüfung

Jüngsten Umfragen zufolge sind 54 Prozent der Kanadier für eine Sicherheitsüberprüfung der Flüchtlinge, bevor sie aufgenommen werden. Kanada will vor allem Familien aufnehmen - alleinreisende Männer nur dann, wenn sie als Schwule einen besonderen Schutz benötigen.

Kanadas neuer Regierungschef Justin Trudeau hatte die Aufnahme der 25.000 Flüchtlinge im Wahlkampf versprochen. Bei der Parlamentswahl am 19. Oktober hatten seine Liberalen die absolute Mehrheit erzielt, Trudeaus konservativer Vorgänger Stephen Harper wurde nach neun Jahren abgewählt. Im Wahlkampf hatte Trudeau auch den Abzug der Kampfjets aus Syrien und dem Irak zugesagt, die Kanada zur Unterstützung der Luftangriffe einer US-geführten Militärallianz gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) entsandt hatte.

(APA/AFP)

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