Russischer Pilot: Türkei warnte uns nicht vor Abschuss

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Der Kampfjet sei auch nicht in den türkischen Luftraum eingedrungen. Ankara sieht das alles anders. Vor der Botschaft der Türkei in Moskau eskalierten die Proteste.

Der überlebende Pilot der an der türkisch-syrischen Grenze abgeschossenen russischen Maschine hat gegenüber russischen Staatsmedien erklärt, es habe vor dem Abschuss keine optische oder Funk-Warnung der Türkei gegeben. Man habe auch zu keinem Zeitpunkt türkischen Luftraum überquert, sagte der Pilot demnach am Mittwoch.

Damit steht Aussage gegen Aussage: Die türkische Regierung hatte betont, der Kampfjet sei in den türkischen Luftraum eingedrungen, zudem seien vor der Abschuss mehrere Warnungen an die Piloten erfolgt.

"Erdogan Mörder"

Die Stimmung ist aufgeheizt: Vor der türkischen Botschaft in Moskau kam es zu Ausschreitungen. Aus Wut über den Abschuss des russischen Kampfflugzeugs protestierten dort Hunderte Menschen. Einige der 900 Demonstranten bewarfen das Gebäude mit Steinen, Eiern und Farbbeuteln, wie die Agentur Tass am Mittwoch meldete.

Mindestens 15 Fenster wurden demnach zerschmettert. "Erdogan Mörder" war unter anderem auf Plakaten zu lesen, die sich gegen den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan richteten. Berichten zufolge wurde zunächst niemand festgenommen.

(APA/dpa)

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