London: Tausende demonstrieren gegen Luftangriffe auf IS

Demonstration gegen britische Luftangriffe in Syrien
Demonstration gegen britische Luftangriffe in SyrienAPA/AFP/LEON NEAL
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In den kommenden Tagen soll das Parlament über eine Teilnahme Großbritanniens an Luftangriffen in Syrien abstimmen.

In London haben am Samstag etwa 4000 Menschen dagegen protestiert, dass sich die britische Luftwaffe an Angriffen gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien beteiligt. Die Demonstration unter dem Motto "Stop The War" fand vor einer in den nächsten Tagen erwarteten Abstimmung im Parlament über britische Luftangriffe statt.

Premierminister David Cameron will Luftangriffe gegen den IS in Syrien vom Parlament absegnen lassen. Die oppositionelle Labour-Partei ist bei dem Thema gespalten, ihr neuer, extrem linker Parteichef Jeremy Corbyn etwa ost dagegen.

"Konflikt wird nicht durch Bomben gelöst"

Die Organisatoren der Demonstration hoben hervor, sie seien gegen eine militärische Lösung in Syrien. "Dies ist ein Konflikt, der nicht durch Bomben gelöst werden kann und wird", sagte Protestführer Andrew Murray. Nach den Anschlägen von Paris mit 130 Toten ist nach Ansicht der Militäreinsatz-Gegner aber eine Zustimmung des britischen Parlaments wahrscheinlicher geworden. Auch prominente Persönlichkeiten wie der Musiker Brian Eno und Filmregisseur Ken Loach unterzeichneten einen offenen Brief gegen eine britische Militärintervention in Syrien.

Frankreichs Präsident Francois Hollande, der seit den Anschlägen vom 13. November versucht, die internationale Anti-IS-Koalition auszuweiten und zu stärken, hatte die britischen Parlamentarier am Freitag zur Zustimmung zu den Luftangriffen aufgerufen. Großbritannien fliegt bereits solche gegen den IS im Irak, ist bisher aber nicht an den Luftangriffen der US-geführten Koalition in Syrien beteiligt.

Erster Vorstoß 2013 gescheitert

Cameron war 2013 mit seinem Vorstoß für einen britischen Militäreinsatz in Syrien gegen Machthaber Bashar al-Assad am Widerstand des britischen Parlaments gescheitert. Demonstranten erinnerten nun auch daran, dass die früheren Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan nur dazu geführt hätten, diese Länder zu "destabilisieren".

(APA/AFP)

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