Muhammad Ali und Facebook-Chef stellen sich gegen Trump

Boxlegende Muhammad Ali (hier auf einem Archivbild aus dem März 2013) verteidigt seine Religion, den Islam.
Boxlegende Muhammad Ali (hier auf einem Archivbild aus dem März 2013) verteidigt seine Religion, den Islam.REUTERS
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Für Boxlegende Ali haben IS-Terroristen ("missgeleiteten Mörder") nichts mit seiner Religion zu tun. Auch Facebook-Gründer Zuckerberg fordert Respekt.

Gegen die Forderung von US-Präsidentschaftsanwärter Donald Trump nach einem Einreiseverbot für Muslime in die USA haben prominente Persönlichkeiten klar Position bezogen. Boxlegende Muhammad Ali und Facebook-Chef Mark Zuckerberg machten sich unabhängig voneinander für die Rechte von Muslimen stark und warnten vor einer Diskriminierung wegen der Gräueltaten der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Der 73-jährige Ali, der selbst Muslim ist, rief die politisch Verantwortlichen in den USA auf, "Verständnis für die Religion des Islam" zu wecken und klarzustellen, dass die Anschläge "dieser missgeleiteten Mörder" nichts mit dieser Religion zu tun hätten, wie die Sender NBC und ABC berichteten. "Ich bin Muslim und es ist nicht islamisch, unschuldige Menschen in Paris, San Bernardino oder irgendwo anders in der Welt zu töten", erklärte der einstige Box-Weltmeister im Schwergewicht.

Muslime bei Facebook willkommen

Zuckerberg hob im sozialen Netzwerk Facebook hervor: "Nach den Anschlägen von Paris und dem Hass diese Woche kann ich mir nur vorstellen, welche Angst Muslime empfinden, dass sie für die Taten anderer verfolgt werden." Er fügte hinzu: "Als Jude haben mir meine Eltern beigebracht, dass wir gegen Angriffe auf alle Bevölkerungsgruppen Front machen müssen." Angriffe auf die Freiheit würden am Ende jeden treffen. Den Muslimen versicherte er explizit, dass sie jederzeit in seinem Unternehmen willkommen seien.

Weder Ali und Zuckerberg erwähnten Trump explizit in ihren Statemens. Doch die Stellungnahmen der beiden schienen klar gegen die Äußerungen des republikanischen Präsidentschaftskandidaten gerichtet zu sein. Trump hatte mit seiner Forderung nach einem generellen Einreiseverbot für Muslime in den USA breite Empörung ausgelöst. Das Weiße Haus sprach von Äußerungen, die den Werten des Landes zuwiderliefen. Auch Trumps Rivalen im Kampf um die republikanische Präsidentschaftskandidatur wiesen dessen Ansinnen zurück.

(APA/AFP)

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