Terrordrohung: Schulen in Los Angeles geschlossen

Die Schulen in Los Angeles blieben am Dienstag zu.
Die Schulen in Los Angeles blieben am Dienstag zu.(c) REUTERS
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Die Schulaufsichtsbehörde will alle Schulen des Bezirks durchsuchen. Stammt das Droh-Mail aus Deutschland? Erste Anzeichen deuten auf keine echte Bedrohung hin.

Nach einer unspezifischen Drohung sind in Los Angeles am Dienstag sämtliche öffentlichen Schulen und Vorschulen vorsichtshalber geschlossen geblieben. Etwa 640.000 Kinder und Jugendliche mussten zu Hause bleiben, während die Behörden Durchsuchungen aller Einrichtungen anordneten.

"Früh am Morgen erhielten wir eine elektronische Bedrohung, in der die Sicherheit unserer Schulen erwähnt wird", teilte der zuständige Polizeichef der US-Westküstenmetropole, Steven Zipperman, mit. "Aus äußerster Vorsicht haben wir beschlossen, unsere Schulen heute zu schließen, bis wir vollständige Gewissheit haben, dass sie sicher sind." Die Bedrohung sei über das normale Maß von Drohungen, die beinahe täglich eingingen, hinausgegangen.

"Ich riskiere nicht, Kinder irgendwo in ein Gebäude zu lassen, bis ich weiß, dass es sicher ist", sagte der Leiter der Schulaufsicht, Ramon Cortines. Die Durchsuchungen sollten demnach noch am Dienstag abgeschlossen werden. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Drohung machten Spekulationen die Runde, es könnte sich um einen schlechten Scherz gehandelt haben.

Die E-Mail-Drohung ist Berichten zufolge von einem Computer abgeschickt worden, der eine IP-Adresse in Deutschland, vermutlich in Frankfurt, nutzte. Das berichteten mehrere US-Medien unter Berufung auf die Schulbehörde in Los Angeles. Der demokratische Kongress-Abgeordnete Adam Schiff sagt, das erste Untersuchtungsergebnisse ergeben hätten, dass das Mail ein Hoax, also keine reelle Bedrohung sei.

Kalifornien noch unter Schock

Vor knapp zwei Wochen hatte ein von der islamistischen IS-Miliz inspiriertes Ehepaar 100 Kilometer östlich von Los Angeles in San Bernardino 14 Menschen getötet. Das hatte Angst vor weiteren Attentaten geschürt. Seine Entscheidung gründe "auf dem, was kürzlich und in der Vergangenheit geschehen ist", sagte Cortines.

Schulen und Bildungseinrichtungen waren in den USA zudem bereits häufiger Schauplätze von Angriffen oder Amokläufen, etwa 2012, als in einer Volksschule in Connecticut 20 Kinder und sechs Mitarbeiter getötet wurden.

Der Schulbezirk Los Angeles ist der zweitgrößte der USA, nach New York. Eltern wurden gebeten, ihre Kinder nicht zur Schule zu bringen. Schüler, die bereits in den Schulen waren, wurden nach Hause geschickt. Das FBI sei informiert worden, teilten die Behörden mit. Ermittlungen seien im Gange. Weitere Drohungen, etwa gegen Schulen außerhalb des Bezirks, lagen nach Erkenntnissen der Behörden nicht vor.

(APA/Reuters/AFP)

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