Eine-Million-Auflage von "Charlie Hebdo"-Heft ausverkauft

(c) APA/AFP/MARTIN BUREAU
  • Drucken

Die Sonderausgabe der französischen Satirezeitung ist vergriffen, soll aber nachgedruckt weden. In Österreich ist diese n doppelter Auflagenzahl erschienen.

Die ein Jahr nach dem islamistischen Anschlag auf "Charlie Hebdo" veröffentlichte Sonderausgabe der französischen Satirezeitung ist ein Verkaufserfolg: Weil die erste Auflage von einer Million bereits vergriffen ist, kündigten die Blattmacher am Freitag neue Exemplare an. Die Nachfrage nach der Sonderausgabe sei "größer als erwartet".

Am Samstag sollen deshalb neugedruckte Exemplare ausgeliefert werden. In Österreich ist die Sonderausgabe seit gestern - in doppelter Auflagenzahl - erhältlich. Details wollte der Verlag Morawa aber nicht nennen.

Blutverschmierter, bärtiger Gott mit Waffe

Am Mittwoch, einen Tag vor dem Jahrestag des blutigen Anschlags vom 7. Jänner 2015, kam die Sonderausgabe in Frankreich in den Handel. Mit der Titelseite setzte die religionskritische Satirezeitung wieder auf eine Provokation: Zu sehen ist ein blutverschmierter, bärtiger Gott mit einer umgehängten Kalaschnikow. Die Überschrift lautet "Ein Jahr danach: Der Mörder ist noch immer auf der Flucht."

Schwerbewaffnete Islamisten hatten bei der Attacke auf die Redaktion der für ihre Mohammed-Karikaturen bekannten Satirezeitung zwölf Menschen getötet, unter ihnen die bekannten "Charlie Hebdo"-Zeichner Charb, Cabu, Honore, Tignous und Wolinski. Die eine Woche nach dem Anschlag veröffentlichte Ausgabe der überlebenden Karikaturisten wurde fast acht Millionen Mal verkauft - ein Rekord in der französischen Mediengeschichte.

Auflage liegt derzeit bei 80.000 Exemplaren

Derzeit werden wöchentlich rund 80.000 Exemplare der Satirezeitung verkauft, vor dem Anschlag waren es rund 30.000 Exemplare. Nach der islamistischen Attacke stieg die Zahl der Abonnenten zudem sprunghaft auf mehr als 200.000 an.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

Charlie Hebdo: Präsident Hollande hält Rede vor Sicherheitskräften in Paris

Ein Jahr nach dem Anschlag auf das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo" wird sich der Präsident bei seinen Neujahrswünschen auch zur Sicherheitslage äußern.
Archivbild: Hollande gedenkt der Opfer der Attentate
Medien

"Charlie-Hebdo"-Attentat: Hollande enthüllt Gedenktafeln

Frankreichs Staatschef erinnert an die Opfer der Attentate. Die Witwe eines bei den Anschlägen getöteten Polizisten brachte eine Anzeige ein.
Medien

„Charlie Hebdo“ zeigt einen bösen, bärtigen Gott in Sandalen

Zum Jahrestag des Anschlags in Paris gibt sich das französische Wochenmagazin besonders religionskritisch. Die Anklage der Redaktion lautet: „Ein Jahr danach. Der Mörder rennt noch immer frei herum.“ Davon können sich allerlei Interessengruppen betroffen fühlen.
Titelseite der Sonderausgabe
Medien

"Charlie Hebdo": Blutverschmierter Gott auf Titelseite

Über das Cover des französischen Magazins läuft - ein Jahr nach dem Anschlag auf die Redaktion - ein Gott mit einer Kalaschnikow.
FRANCE-CHARLIE-HEBDO-ATTACKS-FILES
Medien

Ein Jahr seit "Charlie Hebdo"

Der Angriff auf das Satiremagazin am 7. Jänner 2015 war der Auftakt für zahlreiche schwere Terrorattacken in Frankreich. Ein Rückblick.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.