Internet-Zensur: China löscht Taiwans neue Präsidentin

Tsai Ing Wen feiert ihren Wahlsieg
Tsai Ing Wen feiert ihren WahlsiegAPA/AFP/SAM YEH
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Der Wahlsieg von Tsai Ing Wen bei der Präsidentenwahl in Taiwan stößt den Machthabern in Peking sauer auf.

Unmittelbar nach Verkündung des Siegs der Oppositionskandidatin Tsai Ing Wen bei der Präsidentschaftswahl in Taiwan hat China die Politikerin aus dem sozialen Netzwerk Weibo gelöscht. Die Zensurbehörde bemühte sich am Samstag, auch weitere Einträge zu der chinakritischen Politikerin im Internet zu blockieren.

Tsai war am Samstag mit großer Mehrheit als erste Frau ins Präsidentenamt in Taiwan gewählt worden, das bisher Ma Jing Jeou von der chinafreundlichen Kuomintang (KMT) innehatte.

"Gemäß geltenden Gesetzen...."

Bei der Suche nach "Tsai Ing Wen" oder "Wahlen in Taiwan" erschien beim chinesischen Kurzbotschaftendienst Weibo lediglich die Mitteilung, dass gemäß den geltenden Gesetzen die Ergebnisse der Suchanfrage nicht gezeigt werden könnten - ein Hinweis auf Zensur durch die Behörden. Diese löschen seit langem kritische Einträge im Internet und blockieren unliebsame Nachrichten. Westliche Internetdienstleister wie Facebook, Twitter und Google sind in der Volksrepublik ebenfalls nicht bzw. nur erschwert zugänglich.

(APA/AFP)

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