IS muss seinen Kämpfern den Sold kürzen

Peshmerga-Kämpfer
Peshmerga-Kämpferimago (Sebastian Backhaus)
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Die Extremisten geraten in finanzielle Nöte. Unterdessen erhebt Amnesty International schwere Vorwürfe gegen kurdische Einheiten im Nordirak.

IS muss seinen Kämpfern den Sold kürzen

Extremisten geraten in finanzielle Nöte. IS bestätigt Tod von „Jihadi John“.

Kairo. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) will ihren Kämpfern die Monatsbezüge um 50 Prozent kürzen. Das berichtet die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Entscheidung sei getroffen worden „wegen der außergewöhnlichen Umstände, die der Islamische Staat durchlaufe“, so eine Mitteilung der IS-Führung. Einheimische Kämpfer erhalten künftig nur noch 200 Dollar pro Monat, die Ausländer statt 800 jetzt 400 Dollar. Zu den IS-Haupteinnahmequellen gehört der Ölschmuggel, der wegen gefallener Weltmarktpreise und der alliierten Luftangriffe auf Förderpumpen und Lastwagen immer weniger Profit abwirft.

Zudem bestätigte der IS per Nachruf in der neuesten Ausgabe seines Onlinemagazins Dabiq den Tod des 28-jährigen Mohammed Emwazi alias „Jihadi John“. Der britische Jihadist erlangte grausige Berühmtheit, weil er in IS-Videos sieben ausländischen Geiseln ein Messer an die Kehle hielt und sie offenbar selbst tötete. Unter seinen Opfern war auch der US-Reporter James Foley.

Vorwürfe gegen Peshmerga

Unterdessen erhebt Amnesty International schwere Vorwürfe gegen kurdische Einheiten im Nordirak. Es gebe Hinweise, dass kurdische Peshmerga nach der Vertreibung des IS aus mehreren Gebieten einen Rachefeldzug gegen die arabische Bevölkerung gestartet hätten. Tausende Häuser seien dabei zerstört worden. Dies könne auf Kriegsverbrechen hindeuten, sagte Donatella Rovera von Amnesty International. Die kurdische Regionalregierung wies die Vorwürfe zurück. (m. g., ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.01.2016)

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