UNHCR reagiert verhalten

FL�CHTLINGE
FL�CHTLINGE(c) APA/ELMAR GUBISCH
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Hochkommissariat sieht noch keinen Bruch der Flüchtlingskonvention.

Wien. Abwartend reagierte das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR auf die von Wien angekündigte Obergrenze für Flüchtlinge. „Wenn es wirklich bedeutet, dass ein Flüchtling vor einer verschlossenen Grenze steht, macht uns das Sorgen“, sagte die Sprecherin von UNHCR Österreich, Ruth Schöffl, der „Presse“. Denn: „Flüchtlinge dürfen nicht vor einer verschlossenen Grenze stehen und müssen die Möglichkeit haben, Schutz zu suchen.“ Noch habe die Regierung aber nicht ausgeführt, wie sie die Ankündigung in der Praxis umsetzen wolle. Es sei kein Bruch der Flüchtlingskonvention, wenn ein Asylsuchender von der österreichischen Grenze in ein anderes Land gebracht werde und dort Schutz finde. Das UNHCR plädiert für eine europäische Lösung und warnte erneut vor Alleingängen. „Wir befürchten, dass einzelstaatliche Maßnahmen einen Dominoeffekt auslösten könnten und letztendlich dazu führen, dass Menschen statt Schutz vor Krieg und Verfolgung verschlossene europäische Grenzen vorfinden könnten.“ (raa)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.01.2016)

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