Deutschland: Mutmaßlicher Kriegsverbrecher aus Syrien verhaftet

Einer der Angreifer, die anno 2013 UN-Truppen am Golan festsetzten
Einer der Angreifer, die anno 2013 UN-Truppen am Golan festsetztenReuters
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Ein 24Jähriger, der 2013 bei der Entführung von UN-Soldaten am Golan beteiligt gewesen sein soll, wurde nahe Stuttgart verhaftet.

Die deutsche Bundesanwaltschaft hat im Großraum Stuttgart (Baden-Württemberg) einen 24jährigen Syrer wegen Verdachts auf Kriegsverbrechen festnehmen lassen. Suliman A.-S. werde vorgeworfen, im Februar 2013 im syrischen Bürgerkrieg an der Entführung eines UN-Soldaten beteiligt gewesen zu sein, teilte die Behörde in Karlsruhe am Freitag mit. Gegen den am Donnerstag Verhafteten sei ein Haftbefehl wegen Verdachts der Begehung eines Kriegsverbrechens gegen humanitäre Operationen erlassen worden.

Der Beschuldigte soll zusammen mit anderen Mitgliedern des syrischen Al-Kaida-Ablegers Al-Nusra-Front einen Mitarbeiter der auf den Golanhöhen tätigen UN-Mission (UNDOF) entführt haben. Im Anschluss hätten die Entführer wiederholt Todesdrohungen gegen ihn ausgesprochen und erfolglos Lösegeld gefordert.

Kanadier konnte fliehen

Der Beschuldigte sei von März bis Juni 2013 an der Bewachung des Entführten, einem Kanadier, beteiligt gewesen. Dieser habe aber im Oktober desselben Jahres fliehen können, so die Bundesanwaltschaft. Zum Zeitpunkt der Entführung waren auch noch rund 370 österreichische Blauhelme bei der UNDOF, diese wurden im Sommer darauf wegen der prekären Sicherheitslage abgezogen.

Später wurden auf dem Golan auch 21 philippinische UNDOF-Soldaten, die als Beobachter dort den Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien kontrollierten, entführt, aber einige Tage später freigelassen. 2014 gab es weitere, noch umfangreichere Entführungen und Einkesselungen von UN-Truppen, die sich aber teils nach Israel durchschlagen und teils von UNDOF-Eingreiftruppen und syrischen Einheiten freigekämpft wurden.

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