Scheidender Präsident: Veto gegen Adoption durch Homosexuelle

Anibal Cavaco Silva
Anibal Cavaco SilvaAPA/AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA
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Anibal Cavaco Silva, noch bis 9. März portugiesischer Präsdient, schickt die verabschiedete Reform an das Abgeordnetenhaus zurück.

Portugals scheidender Präsident Anibal Cavaco Silva hat sein Veto gegen die Einführung eines allgemeinen Adoptionsrechts für gleichgeschlechtliche Paare eingelegt. Der konservative Staatschef gab am Montag bekannt, dass er eine vom Parlament verabschiedete Reform an das Abgeordnetenhaus zurückgeschickt habe.

Er begründete die Entscheidung damit, dass bei der Regelung von Adoptionen das Wohl der Kinder absoluten Vorrang haben müsse. Es sei nicht erwiesen, ob eine Adoption durch homosexuelle Paare im Interesse der Kinder sei.

Das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare war im November 2015 mit den Stimmen der Linksparteien und mehrerer Abgeordneter der liberal-konservativen PSD von Cavaco Silva gebilligt worden.

Die regierenden Sozialisten und die Kommunisten kündigten an, die vom Präsidenten angefochtene Regelung im Parlament erneut verabschieden zu lassen. Cavaco Silva ist noch bis zum 9. März im Amt. Dann wird er von Marcelo Rebelo de Sousa abgelöst, der am Sonntag als Nachfolger gewählt worden war. Im streng katholischen Portugal war Homosexualität bis 1982 strafbar. Trotz heftiger Proteste der Kirche wurde 2010 die Einführung der Homo-Ehe gebilligt.

(APA/dpa)

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