Nato-Staaten verfehlen ihre Rüstungsziele

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Ausgaben um 90 Milliarden Euro geringer als vereinbart.

Berlin. Zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIPs) sollen die Nato-Staaten für Verteidigung ausgeben, so hat es das Militärbündnis vereinbart. Doch diese Rüstungsziele werden in der Praxis nicht erreicht: Laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung geben 22 der 26 europäischen Nato-Mitgliedstaaten deutlich weniger aus. Verfehlt wird das Ziel demnach um rund 90 Milliarden Euro.

Das Blatt beruft sich auf einen Bericht zur Münchener Sicherheitskonferenz. Im Durchschnitt liegen die Verteidigungsausgaben der europäischen Nato-Länder demnach nur bei 1,1 Prozent des BIP.

Russland rüstet auf

Im Gegensatz dazu seien die Verteidigungsausgaben in Russland zuletzt kontinuierlich hochgefahren worden, heißt es in dem Bericht weiter. Moskau gibt inzwischen 22 Prozent des BIPs für Rüstung aus, im Jahr 2010 hat der Anteil noch 14 Prozent betragen.

Wolfgang Ischinger, Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, die vom 12. bis zum 14. Februar stattfindet, forderte die Nato-Mitglieder auf, angesichts der vielfältigen Bedrohungen die Bündnisfähigkeit zu stärken. „Wenn Deutschland seiner Verantwortung in der Welt gerecht werden will, dann muss es wie die anderen europäischen Staaten auch, seinen Verteidigungsetat deutlich erhöhen“, sagte er der Zeitung. (APA/AFP)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.01.2016)

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