Im Jänner 2015 vertrieben kurdische Kämpfer den "Islamischen Staat" aus Kobane. Eine Fotoreportage von "Presse"-Redakteur Wieland Schneider ein Jahr nach der Befreiung.
30.12.2016 um 14:45
In Kobane gedenkt man des Sieges über die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Vor einem Jahr vertrieben kurdische Kämpfer die IS-Extremisten aus der nordsyrischen Stadt.
Wieland Schneider
Kobane hat für den Widerstand gegen den IS einen hohen Preis gezahlt. Die Gefechte haben tiefe Wunden in die Stadt geschlagen. 80 Prozent der Gebäude wurden zerstört.
Wieland Schneider
"Presse"-Aussenpolitikredakteur Wieland Schneider hat Kobane besucht, wo die Menschen ein Jahr nach der Schlacht gegen den IS ums tägliche Überleben kämpfen.
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Ganze Straßenzüge liegen nach wie vor in Trümmern.
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Auf einem Feld verrotten drei alte russische Kampfpanzer - die Überreste der IS-Offensive gegen die Stadt.
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Davor liegt der zerfetzte Torso eines amerikanischen Humvee-Geländefahrzeuges.
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Doch langsam kehrt das Leben in die verwüstete Stadt zurück.
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Autos kämpfen sich durch die Straßen, die der Winterregen in Schlammpisten verwandelt hat.
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Obsthändler bieten am Straßenrand ihre Ware an.
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Im Erdgeschoß eines zerstörten Hauses hat ein kleines Geschäft geöffnet.
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Nach mehreren Tagen Regen taucht auf den Ruinen bunte Wäsche auf, die zum Trocknen aufgehängt worden ist.
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Kinder säubern den Gehsteig vor einem Geschäft. 400.000 Menschen lebten vor dem IS-Angriff in Kobane und Umgebung. Der Großteil der Zivilisten floh während der Gefechte in die Türkei. Mittlerweile sind 200.000 Menschen zurückgekehrt.
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Auch die 58-jährige Khaton Ali ist gerade mit ihrer Familie zurückgekommen. Das Gepäck der Frau wird von einer Grenzbeamtin des Kantons Kobane kontrolliert. Zwei Mal in der Woche öffnen die türkischen Behörden den Grenzübergang nach Kobane. Dann können Menschen, die vor dem IS in die Türkei geflohen sind, in die nordsyrische Stadt heimkehren.
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Der 30-jährige Kurde Merwan Hemo kommandiert die Sicherheitskräfte am Grenzposten in Kobane. Der Übergang ist nur in eine Richtung offen. In die Türkei einreisen lassen die türkischen Beamten hier niemanden, erzählt er. "Es dürfen auch nur Obst und Gemüse nach Kobane geliefert werden. Alles andere hat die Türkei verboten." Da Syriens Kurdengebiete von einer Schwesterpartei der PKK dominiert werden, hat die türkische Regierung ein Embargo verhängt.
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Die türkische Blockade bringt Probleme für den Wiederaufbau. Zement darf nicht offizell über die Grenze. Er kann nur über Umwege nach Kobane gebracht werden. Trotzdem haben die ersten Arbeiten begonnen, um die zerstörte Stadt neu entstehen zu lassen.
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Kobane: Rückkehr in eine zerstörte Stadt
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